Tauchen in Deutschland - Blog
Tauchrevier Deutschland – Tauchen in Deutschland.
Aktuelles von unseren einheimischen Tauchgewässern in Deutschland.
Viel Spaß beim Durchstöbern des Blogs und Lesen der jeweiligen Beiträge.
Euer See ist nicht dabei? Laßt es mich wissen oder schreibt einen Gastbeitrag über euer „Hausriff“.
Ringelnatter - Erfolgreiche Jägerin
Ringelnatter – Erfolgreiche Jägerin im Tauchrevier
Ringelnattern zählen zu den wenigen Schlangen bei uns in Deutschland. Die wasserliebende Natter ist auch in unserem Tauchrevier Deutschland anzutreffen. Mehr erfahrt hier.
Bei meinen Streifzügen durch die wasserreichen Landschaften in Brandenburg hatte ich bereits zahlreiche Begegnungen mit diesen wunderschönen, aber scheuen Tieren. Man benötigt jede Menge Geduld und muss im Warten geübt sein.
Beobachtungen dieser eleganten Schwimmer bei der Jagd, beim Sonnenbaden, in ihrem natürlichen Habitat sind der Lohn. Es ist einfach faszinierend.
Unglaubliche Jagdszenen
Bei meiner letzten Exkursion wollte ich nicht glauben, was ich sah. Ich saß am Ufer eines kleinen Weihers und starrte auf das Wasser. An einigen Stellen brodelte es. Tausende Kaulquappen der einheimischen Erdkröte wuseln in großen Wolken an der Oberfläche. Dieses reiche Nahrungsangebot ruft die jungen Ringelnattern auf den Plan. Es wundert also nicht, dass zu dieser Zeit der Weiher die Kinderstube der Ringelnattern scheint.
Ich sitze also da und beobachte die Kaulquappen beim Weiden eines Algenknäuls. Doch was ist das? Inmitten der Kaulquappen lugt ein kleines Köpfchen aus den Algen. Die gelben Mondsicheln am Hinterkopf verraten den kleinen Jäger. Nicht größer als ein Bleistift, aber mit dem Instinkt einer ganz großen Jägerin.
Meine Kamera ist zur Hand und dann beginnt die Jagd. Blitzschnell schlägt die Natter zu, windet sich und versucht eine Kaulquappe aus der Wolke zu fixieren. Schlägt zu und dann sitzt der Schwanz dieser kleinen, schwarzen Quappe fest zwischen den starken Kiefern der Jägerin. Kein Entkommen. Eine Erdkröte weniger.
Stolz streckt die Ringelnatter ihr Köpfchen aus dem Wasser und züngelt. Als wollte sie mir sagen: „Sieh her! Ich bin eine erfolgreiche Jägerin“.
Eine einmalige Begegnung bei uns im Tauchrevier Deutschland.
Mit dem Instinkt einer großen Jägerin
2015 Straussee IV
20.05.2015, Straussee (Brandenburg)
Möchte man einen unserer größten Räuber, den Hecht, in unserem Tauchrevier unter Wasser beobachten, so ist der Straussee eine gute Adresse. Hier bekommt man Hechtgarantie. Ich bin bereits viele Male im Straussee am Kulturpark getaucht und es gab keinen Tauchgang ohne diesen imposanten Raubfisch. Ein Grund ist sicher auch der reichlich vorhandene Futterfisch.
Für heute stand also „Hechtgucken“ auf dem Programm. Gerätecheck und abgetaucht. Es gibt einige exponierte Stellen im Straussee, die immer wieder gern zum Beobachten der Räuber betaucht werden. Ich mache mich also auf den Weg.
Nach nur wenigen Minuten die erste Begegnung mit einem Halbstarken lauernd unter einem kleinen Ast. Ich bin immer wieder aufs Neue fasziniert von der Form, der Farbe und den Zeichnungen dieser Jäger. Meister der Camouflage.
In den See gestürzte Bäume bieten dem Lauerjäger ideale Bedingungen. Der „Leiterbaum“ ist der erste auf meinem Weg. Hier zähle ich drei pfannengroße Hechte den Beutefisch fest im Blick. Halbstarke Barsche treiben einen Schwarm Plötzen um den Baum. Frei im Wasser liegend schaue ich mir das Treiben an. Beutefisch zu sein, ist keine leichte Sache.
Der Hecht ein Lauerjäger
Weiter geht’s zum „Hechtbaum“. Unterwegs sehe ich wieder zwei kleinere Exemplare im Schutze von Geäst. Normalerweise kann man am „Hechtbaum“ die Räuber pflücken. Heute verweilen in dem alten Baum allerdings „nur“ drei Hechte. Im Freiwasser sehe ich jedoch aufgescheuchte Barsch- und Plötzenschwärme. Der Grund ist schnell ausgemacht. Zwei Hechte sind hier auf der Jagd. Ein tolles Spektakel, wenn man nicht zur Beute zählt.
Ich tauche weiter Richtung Süden. Treffe in einer Tiefe von 6-8m auf eine verlegte Leine. Automatisch folge ich dieser. Hier scheint ein volles Hauptreel abgespult, später dann auf eine Zweite. Eine gute Gelegenheit Jumps und Gaps zu setzen. Tolle Übungsstrecke für Höhlentaucher, sicherlich so gedacht. Werde mir beim nächsten Mal meine Spools und Linemarker einstecken.
Leiterbaum, Hechtbaum, Strahlenbaum – Domizile des Räubers
Die Leine führt mich direkt zum dritten, dem „Strahlenbaum“. Eine mächtige alte Weide behangen mit Fadenalgen wie Feenhaar. Wow. Hechte soweit mein Auge sieht. Ich zähle 12, dann höre ich auf. Wunderschöne Tiere stehen regungslos zwischen den Ästen. Ich kann mich kaum satt sehen. Ich verweile, fotografiere.
Ups, ein Blick auf die Uhr. Bereits 90 min gebe ich mich der Unterwasserwelt hin. Langsam mache ich mich auf den Rückweg und steige nach 2h zufrieden aus dem Nass.
Welch‘ wundervolle Unterwasserwelt in unserem Tauchrevier Deutschland.
Hechte im Straussee
Was waren Eure schönsten Hechtbegegnungen?
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2015 Ziegelwrack Werbellinsee
17.05.2015, Werbellinsee (Brandenburg)
Haben wir uns im Januar dieses Jahres mit einem Scooter vom Westufer aus auf den Weg quer durch den Werbellinsee zum Ziegelwrack aufgemacht, so wählten wir heute die komfortablere Variante.
Königliche Ziegelei Joachimsthal
1817 wurde in Joachimsthal die Königliche Ziegelei zur Herstellung hochwertiger Hartbrandziegel aufgebaut. Karl Friedrich Schinkel verbaute diese Ziegel gern in seinen Bauwerken. Zum Transport der Ziegel über den Werbellinsee kamen die Kaffenkähne zum Einsatz. Ein Zeitzeuge liegt in einer Tiefe von ca. 15m im Nordosten des Werbellinsees. Einst voll beladen, verringert sich die Anzahl der Ziegel mit der Zeit zunehmend. Da diese sich nicht auflösen, gehe ich mal davon aus, dass die roten Backsteine mit dem typischen Siegelstempel als Erinnerungsstücke in diversen Vitrinen und Vorgärten liegen.
Die Sichtverhältnisse waren, wenn auch geschichtet, sehr gut. Das Wrack war damit recht schnell gefunden. Es ruht still unter der Last der geschichteten Ziegel am Seegrund. Dreikantmuscheln nehmen das Holz in Besitz. Verstecke zwischen den Steinen werden von Quappen und Stichlingen angenommen. Flußbarsche schwimmen als scheinbare Wächter hin und her. Es ist schön und wir ließen uns beim Betrachten dieses Artefaktes ausgiebig Zeit. Zu wissen, dass diese Ziegelreihen vor langer Zeit von Menschenhand geschichtet wurden, fühlt sich mystisch an.
- Quappe im Versteck
- Dreistachliger Stichling
- Dreistachliger Stichling
Nach gut einer halben Stunde kehrten wir zurück in den Uferbereich. Was wir sehen durften, sollte ein jedes Taucherherz höher schlagen lassen. Eine Fülle und Vielfalt von Unterwasserpflanzen gibt sich ein Stelldichein und reckt sich zum Licht. Eine derartige Pflanzenvielfalt auf engstem Raum habe ich schon lange nicht mehr vor meine Maske bekommen. Felder von Krebsscheren, emporwachsende Horn- und Tausendblätter, verschiedene Arten von Laichkraut und Armleuchteralgen, Wasserpest, Brunnenmoos, Hahnenfuß und vieles mehr. Leider kann ich nicht alle Makrophyten bestimmen. Ich kann mich kaum satt sehen. Welch‘ hoffnungsvolle Abwechslung gegenüber den braunen und leblosen Böden einiger anderer Naturseen.
Ohrenschlammschnecken bei der Eiablage
Hunderte Ohrenschlammschnecken heften ihre gallertartigen Gelege an das üppige Grün. Stichlinge huschen zwischen den Stengeln und hungrige Hechte lauern auf eine Gelegenheit.
Es ist einfach wunderschön. Diese Schönheiten im Tauchrevier Deutschland gilt es zu schützen und zu bewahren.
Nach beinah 100min haben wir den Tauchgang dann schweren Herzens beendet. Wir kommen wieder.
Unterwasserimpressionen Werbellinsee Ziegelwrack
Wart ihr schon mal am Ziegelwrack?
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2015 Obersee
11.05.2015, Obersee (Brandenburg)
Eigentlich war ein Tauchgang im Liepnitzsee bei Wandlitz nördlich von Berlin geplant. Meine Suche nach einem geeigneten Einstieg blieb jedoch diesmal erfolglos. Im Norden führt eine Straße bis Höhe Fähre. Die Zufahrt bis zum See ist allerdings gesperrt. Bis zum Wasser sind’s noch gut 300m, die mit dem gesamten Gerödel recht lang und anstrengend werden können. Ich versuchte es auf der Westseite direkt vom Ort Wandlitz aus. Befahrbare Wege führen bis zu den letzten Siedlungen am Waldesrand. Dann sind die Waldwege für öffentlichen Verkehr gesperrt. Google weist ein Strandbad aus. Keine Ahnung, wie die Besucher dorthin gelangen. Im Süden entlang der Umgehungsstraße führt ebenso kein öffentlicher Weg zum Wasser. Ich gebe auf. Vielleicht hat jemand von Euch einen Tipp für einen möglichen zweiten Anlauf.
Ich entscheide mich daher kurzerhand, dem Obersee bei Lanke direkt an der A11 und in unmittelbarer Nähe gelegen, einen Besuch abzustatten. Herbst letzten Jahres betauchte ich das Gewässer bereits und hatte es mit seiner UW-Plfanzenvielfalt recht gut in Erinnerung.
Am Südufer tangiert eine Landstraße den See und man kann gut sein Auto abstellen. Eine weitere Einstiegsoption bietet der Parkplatz des Seeschloß-Hotels am Südostufer. Ich entscheide mich für den ruhigeren Einstieg.
Abgesehen vom Lärm der Autobahn liegt der See beschaulich im Brandenburger Forst zwischen Liepnitzsee und Hellsee. Alte ins Wasser gestürzte Erlen lassen den Obersee noch uriger erscheinen.
Was erwartet mich im Obersee? Bin gespannt.
Das Wasser ist grünlich trüb. Sicht schätze ich mal auf 2 m und die Wassertemperatur 12 Grad. Ein breiter Pflanzengürtel fasst das Ufer ein. Um diese Jahreszeit sehen die Pflanzen in weiten Teilen noch ziemlich trostlos aus. Sedimente des letzten Winters überlagern alles. Überdauernde Wintertriebe des Ährigen und Quirligen Tausendblattes, Sprosse des Spreizenden Hahnenfußes und grüne Triebe verschiedener Armleuchteralge durchdringen jedoch bereits das Braun und streben zur Sonne. Rote Punkte huschen zwischen den quirlenden Blättern des Tausendblattes, Wassermilben. Lamettagleich sind Pflanzen mit dem Laich des Flußbarsches behangen.
Ab einer Tiefe von 4m endet der Pflanzengürtel und ein schwabbelnder, modriger Untergrund beginnt. Kein Schalen- und Krustentier findet hier Halt.
Nach einer ausgedehnten Runde kehre ich zum Ufer zurück und schaue mich ein wenig zwischen den alten Bäumen um. Ehe ich bei dieser Sicht irgendetwas entdecke, verschwindet es auch schon. Ein Hecht. Ein kurzer Blick und mit meinem nächsten Ausatmen verschwindet er. Einige Flussbarsche huschen um die Maske. Die großen Dreikantmuschelkolonien bleiben aus. Allerdings hängt der eine oder andere Invasor am Holz des toten Baumes.
Der See erwacht. Bei guter Sicht und sprießendem UW-Grün sicherlich ein interessantes Tauchziel um die einheimische Flora und Fauna zu beobachten.
Ähriges und Quirliges Tausendblatt
Kennt Ihr den Obersee bei Lanke?
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2015 Kalksee IV
08.05.2015, Kalksee (Brandenburg)
Luft in den Flaschen. Das Wetter stimmt. Was macht eigentlich der alte Zander im Kalksee? Ob er wohl wie jedes Jahr zur Brutpflege Stellung bezogen hat?
Das Auto ist schnell vollgeladen. Die Handgriffe sitzen :-). In gut 5 min Autofahrt stehe ich am See. Diese unsere einheimische Natur haut mich irgendwie immer um. Die Brutzeit bei den Haubentauchern ist noch in vollem Gange. Stilles Brüten im Schilfgürtel. Der Nachwuchs lässt noch auf sich warten.
Sonne und Wolken geben einander die Hand. Warm ist es. Zum Trockianrödeln wünsche ich mir durchaus die gute kalte Winterzeit herbei. Das Wasser schaut gut aus. Ich nehme direkten Zanderkurs.
Der Kalksee in Woltersdorf/Rüdersdorf
Kein Zander zu sehen. Doch was ist hier los? Unterhalb der Plattform schlängeln sich mindestens vier armdicke Aale. Wenn ich’s nicht besser wüsste, dann würde ich sagen Conger :-). OK. Wasser vergrößert. Aber diese Burschen können sich echt sehen lassen. Plötzlich huscht noch einer rechts an mir vorbei. Ich erschrecke. Mein Blubbern und die Lampe lässt sie kurz innehalten, dann verschwinden sie. Mir schien, als weideten die Aale die Muscheln an der Plattform. Ich ziehe mich ein wenig zurück und warte. Die sind bestimmt noch nicht satt. Nach wenigen Minuten tauchen die ersten wieder auf. Und ja, die Aale machen sich an den Muscheln zu schaffen. Es sind Spitzkopfaale.
Ganz langsam tauche ich an. Bringe meine Kamera in Position, doch sobald Licht ins Spiel kommt, hört der Spaß für die eigentlich Nachtaktiven auf.
Spitzkopfaal oder Conger?
- Spitzkopfaal
- Spitzkopfaal
- Spitzkopfaal
Ich ziehe weiter in Seemitte. Dieser sandige Untergrund fasziniert mich immer wieder. Das ist kein Dreck oder Modder, einfach nur schöner Sand, der für eine Weile die Spuren seiner Bewohner speichert. In kleinen Mulden finden sich zarte Blattspitzen von Hornblatt und Brunnenmoos. Teich- und Dreikantmuscheln bieten Versteckmöglichkeiten für den Flußkrebs. Große Sumpfdeckelschnecken auf Wanderschaft. Man braucht einfach nur ihren Spuren zu folgen.
Auf dem Rückweg schaue ich noch einmal an der Plattform vorbei. Und tatsächlich ist erneut ein großer Aal am Fressen. Jedoch kein Zander. Er ist überfällig. Auf der Plattform liegend finde ich viele einzelne, große Schuppen. Nun bin ich kein Ichthyologe, vermag anhand der Schuppen nicht den Fisch zu bestimmen. Ein erfolgreicher Angler? Aber wer schuppt vor Ort einen Zander? Und wo wäre dann der Kopf? Fressen Zander eigentlich während der Brutpflege?
Das Wasser ist mit 14 Grad schon gut warm. Es wirkt heute geschichtet. Klar, trüb, klar, …
Mittlerweile habe ich meine Haussee vor der Tür ganz lieb gewonnen. Es sind die kleinen Dinge, die es zu entdecken gilt.
Kalksee unter Wasser
Sind Eure Zander schon bei der Brutpflege?
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2015 Dovinsee
06.05.2015, Dovinsee (Brandenburg)
Mal was Neues ausprobieren. Einem Tipp folgend habe ich mich heute in das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin aufgemacht. Mein Ziel, der Dovinsee, ein kleiner Natursee der letzten Eiszeit in der Nähe des Ortes Joachimsthal.
Der Dovinsee liegt in unmittelbarer, nördlicher Nachbarschaft zum Griminitzsee, einem Gletscherzungenbeckensee. Eine kleine Asphaltstraße tangiert den Dovinsee im Norden und bietet eine gute Parkmöglichkeit.
Mich erwartete ein idyllischer See, eingefasst vom Maiengrün der Laubbäume. Allein das Rufen und Tönen der Vogelwelt durchbricht die Stille. Ich gehe ein wenig das Ufer ab und erkunde eine gute Einstiegsstelle. Das Wasser scheint klar. Ich freue mich auf einen schönen Tauchgang. Zuvor sitze ich noch ein wenig auf einem alten Baumstamm, lausche beeindruckt der wundervollen Natur.
Ich tauche ab. Allein was ich zu sehen bekomme, enttäuscht. Der Seegrund trostlos, leblos, überzogen mit Algen und teilweise sedimentiert. Nicht eine UW-Pflanze weit und breit. Massen von leeren Muschelschalen erinnern eher an einen Friedhof, denn einen lebendigen, gesunden See.
Es wird nicht besser. In Richtung Seemitte tauche ich ab einer Tiefe von 4m in einen braunen Schleier. Keine Sicht. Nach etwa 5 min kehre ich um und bewege mich am Ufer entlang. Alte umgestürzte Bäume, behangen mit Fadenalgen säumen meinen Weg. Schleie huschen davon. Ausscheidungen von Karpfenartigen rieselfeldergleich soweit man schaut. Und überall siedeln Süßwasserpolypen. Nicht einmal ein Flußkrebs lief mir über den Weg. Das gab’s noch nie. Allein das Treiben der Köcherfliegenlarven fällt auf. Wenige große Teichmuscheln inmitten vieler toter Artgenossen trotzen der Last von Dreikantmuschelkolonien. Ein einsame Ohrenschlammschnecke kriecht über den toten Boden, „I am Legend“.
Ich bin enttäuscht und auch ein wenig traurig.
Dovinsee, wer hat dir das angetan?
Da ich wirklich nichts Spannendes mehr entdecken kann, beende ich meinen Tauchgang nach 90 min mit einigen Skills wie Valve-Drill und Maskenwechsel. Am Ende dann doch Hoffnung? Zartes Grün einer sprießenden Teichrose.
Kennt ihr das auch, oben Hui unten Pfui?
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2015 Straussee III
02.05.2015, Straussee (Brandenburg)
Eigentlich steht dieses Wochenende ganz im Zeichen des Enkelsohnes. Eine Freude. Doch heute Vormittag geht er die Freundin seiner Mama besuchen.
OK. Tauchzeug? Check. Flasche? Check. Tankfüllung? Check. Also ab zum Pressluftschnüffeln in den nahegelegenen Straussee, auch wenn die Sichtweiten noch fern von Bestzeiten sind.
Heute soll es mal wieder zur Unterwasserstation gehen. Auf etwa 14m steht auf hölzernen Füßen die stählerne Röhre mit ihren Bullaugen. Vor Jahren von einem Tauchclub versenkt und betrieben, ist sie nun Tauchattraktion für Gäste des Straussees. Die Sicht klart ab 10m Tiefe auf und so kann man den Koloss heute sehr gut erkennen. Er steht inmitten einer Grube des Seegrundes. Mmmh? Hat man das Loch vorher ausgehoben? Wie ich heute erfahren habe, war die Grube eher nicht geplant. Die Unterwasserstation ist einfach zu tief in den weichen Boden eingedrungen, so dass der Einstieg unterhalb der Glocke im Schlamm versank. Mit Saug- und Spülrohren hat man dann den unteren Teil der Station wieder freigelegt. Und so entstand die Grube.
Unterwasserstation und Segelbootwrack
Was die wenigsten vielleicht wissen, hinter der UW-Station in Richtung SW liegt das Wrack einer Segeljolle. Die Bedingungen hier unten waren heute gut, so dass sich das Boot gut erkunden ließ. Auf dem Weg zum Boot kommt man an der alten Plattform in Form eines Stahlgerüstes vorbei, der der Rost eine schöne Patina verpasst hat.
Mein Rückweg führte mich auf 8m Tiefe zwischen den beiden Plattformen im See vorbei. Hydrakolonien besiedeln jeden festen Untergrund. Vereinzelt halten sich Flußkrebse versteckt. Hartnäckige Raue Hornblätter versuchen dem Schlamm zu entkommen und strecken sich dem Licht entgegen. An der 7m Plattform nahm ich noch mal 330Grad Kurs auf die Glocke „Anne Susanne“. Aalfred war nicht zu Hause. Auf dem Weg dorthin konnte ich einige Golfbälle einsammeln. Schon interessant, was hier alles im See landet.
Viele Hechte und Barsche waren unterwegs, konnten gar nicht übersehen werden.
Ein wunderschöner 90min TG im Tauchrevier Deutschland.
An der Basis des 1A-Tauchcenters trifft man Bekannte, die man bereits eine Weile nicht gesehen hat. Man tauscht sich aus. Trifft Verabredungen. Tauchen in Deutschland ist wundervoll.
Tauchen im Straussee
Wer hat das Segelboot bereits besucht?
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Ringelnatter (Natrix natrix)
Ringelnatter (Natrix natrix)
Die in Deutschland weit verbreitete Ringelnatter (Natrix natrix) mit ihren markanten gelben Mondsicheln am Kopf gehört zu der Familie der Nattern und liebt wie wir Taucher das Wasser, was ihr umgangssprachlich auch den Namen Wassernatter oder Wasserschlange bescherte.
Ringelnattern beanspruchen ein sehr weites Habitatspektrum, vom Wasser über Feuchtgebiete bis zu trockenen, sonnigen Plätzen. Zur Abkühlung und für die Jagd auf ihre Lieblingsspeisen, den Amphibien, suchen die guten Schwimmer und Taucher das Wasser auf. Kröten, Frösche und Fische gehören zum festen Speiseplan der erfolgreichen Jäger. Die jungen Nattern machen Jagd auf deren Nachwuchs, den Kaulquappen.
Die erfolgreiche Jägerin
Sonnige Plätze werden zur Körpertemperaturregulierung benötigt. Die Eiablage erfolgt in wärmespendenem, verrottendem Pflanzenmaterial (Kompost).
Ringelnatter, Wassernatter
Ende April beginnen die Paarungen der Ringelnatter. Dabei umwickeln mehrere, kleinere Männchen (~75cm) das größere (~110cm) Weibchen, um an deren Kloake zu gelangen. Die Eiablage erfolgt Anfang Sommer. Das Gelege besteht aus ca. 20 daumengroßen Eiern.
Die grausilbernen Nattern sind recht scheu und flüchten bei jedweder Gefahr. Ist eine Flucht nicht möglich, dann können sie sich kobragleich aufrichten und drohen dem Gegner an.
Ringelnattern sind in Deutschland geschützt. Leider fallen sie aus Unwissenheit jedoch noch vielen Menschen zum Opfer. Selbst schon erlebt, wie eine Mutter, ihr Kind schützend, auf die ach so totbringende Ringelnatter einschlug.
Persönlich durfte ich das schöne Tier schon mehrfach an unseren Seen beobachten. In meinem Gartenteich wurde ich Zeuge einer spektakulären Jagd auf einen Teichfrosch. Ein Eigelege in meinem Kompost bescherte mir im Sommer viele kleine Ringelnattern im Garten. Ein Augenweide.
Die Ringelnatter gehört in das Tauchrevier Deutschland wie das Wasser in den See.
Ringelnattern in unserem Tauchrevier Deutschland
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