Tauchrevier Deutschland im Interview mit "Der Taucherblog"

2015 Straussee IV

20.05.2015, Straussee (Brandenburg)

Möchte man einen unserer größten Räuber, den Hecht,  in unserem Tauchrevier unter Wasser beobachten, so ist der Straussee eine gute Adresse. Hier bekommt man Hechtgarantie. Ich bin bereits viele Male im Straussee am Kulturpark getaucht und es gab keinen Tauchgang ohne diesen imposanten Raubfisch. Ein Grund ist sicher auch der reichlich vorhandene Futterfisch.

Für heute stand also „Hechtgucken“ auf dem Programm. Gerätecheck und abgetaucht. Es gibt einige exponierte Stellen im Straussee, die immer wieder gern zum Beobachten der Räuber betaucht werden. Ich mache mich also auf den Weg.

Nach nur wenigen Minuten die erste Begegnung mit einem Halbstarken lauernd unter einem kleinen Ast. Ich bin immer wieder aufs Neue fasziniert von der Form, der Farbe und den Zeichnungen dieser Jäger. Meister der Camouflage.

In den See gestürzte Bäume bieten dem Lauerjäger ideale Bedingungen. Der „Leiterbaum“ ist der erste auf meinem Weg. Hier zähle ich drei pfannengroße Hechte den Beutefisch fest im Blick. Halbstarke Barsche treiben einen Schwarm Plötzen um den Baum. Frei im Wasser liegend schaue ich mir das Treiben an. Beutefisch zu sein, ist keine leichte Sache.

Der Hecht ein Lauerjäger

Weiter geht’s zum „Hechtbaum“. Unterwegs sehe ich wieder zwei kleinere Exemplare im Schutze von Geäst. Normalerweise kann man am „Hechtbaum“ die Räuber pflücken. Heute verweilen in dem alten Baum allerdings „nur“ drei Hechte. Im Freiwasser sehe ich jedoch aufgescheuchte Barsch- und Plötzenschwärme. Der Grund ist schnell ausgemacht. Zwei Hechte sind hier auf der Jagd. Ein tolles Spektakel, wenn man nicht zur Beute zählt.

Ich tauche weiter Richtung Süden. Treffe in einer Tiefe von 6-8m auf eine verlegte Leine. Automatisch folge ich dieser. Hier scheint ein volles Hauptreel abgespult, später dann auf eine Zweite. Eine gute Gelegenheit Jumps und Gaps zu setzen. Tolle Übungsstrecke für Höhlentaucher, sicherlich so gedacht. Werde mir beim nächsten Mal meine Spools und Linemarker einstecken.

Leiterbaum, Hechtbaum, Strahlenbaum – Domizile des Räubers

Die Leine führt mich direkt zum dritten, dem „Strahlenbaum“. Eine mächtige alte Weide behangen mit Fadenalgen wie Feenhaar. Wow. Hechte soweit mein Auge sieht. Ich zähle 12, dann höre ich auf. Wunderschöne Tiere stehen regungslos zwischen den Ästen. Ich kann mich kaum satt sehen. Ich verweile, fotografiere.

Ups, ein Blick auf die Uhr. Bereits 90 min gebe ich mich der Unterwasserwelt hin. Langsam mache ich mich auf den Rückweg und steige nach 2h zufrieden aus dem Nass.

Welch‘ wundervolle Unterwasserwelt in unserem Tauchrevier Deutschland.

Hechte im Straussee

Was waren Eure schönsten Hechtbegegnungen?

Freue mich auf eure Kommentare, Anmerkungen, Tipps, Links und Bilder.

5 Kommentare zu “2015 Straussee IV

  1. Sehr schön beschrieben, wir hatten ähnliche Erlebnisse in der vergangenen Woche. Der Straussee ist für Schwimmer und Taucher gleichermaßen schön.

  2. …,ein schönes Exemplar bei uns im Barleber See.Ich besuche ihn seit letztem Herbst immer mal wieder. Letzte Woche,war er um ein vielfaches groß geworden. Ich denk ein Weibchen. Sie sind größer ,ne?

    • Ja, die ausgewachsenen Weibchen sind größer bei den Hechten. Barleber See, den kenne ich leider auch noch nicht. Etliche Male auf der A2 daran vorbeigefahren. Muss sich ändern :-).

  3. ja, wenn `s mal klappt. War heute wieder da. Ganz still/abwartend stand er im Schilf.Die Tarierung eines Hechts ist genial. Über ihm vor ihm das „Menü“. Wer weiss wann Essenszeit war. So lange konnte ich nicht warten, war dann unterbleit. ;////.

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