Tauchrevier Deutschland im Interview mit "Der Taucherblog"

Hecht (Esox lucius)

Hecht (Esox lucius)

Wer kennt ihn nicht, den Herrscher unserer einheimischen Gewässer, den Räuber am Ende der Nahrungskette. Mit seiner markanten Erscheinungsform, dem langgestreckten Körper und dem entenschnabelähnlichen Maul ist er in vielen Seen, Flüssen, Kiesgruben und Steinbrüchen zu finden. Ein Meister der Tarnung und perfekter Lauerjäger sorgt der Hecht für einen gesunden Fischbestand im Tauchrevier.

Hechte sind bei der Nahrungswahl nicht sonderlich wählerisch. Vor allem Fische, aber auch Frösche, kleine Säugetiere und Wasservögel stehen auf dem Speiseplan. Schon als Jungfische machen sie auch vor ihren Artgenossen nicht Halt. Fressen oder Gefressen werden.

Hecht (Esox lucius) im Straussee

Zur Paarungszeit (März/April) werden die größeren Weibchen von mehreren Männchen belagert. Die sogenannten Milchner kämpfen dabei meist aggressiv um die Gunst der Dame. Für die Weibchen wäre es ein Leichtes, die Männchen zu verspeisen, doch die Natur hat auch hier vorgesorgt. Während der Paarungszeit bis zur Eiablage hat die Hechtdame eine sogenannte Freßhemmung. Wer nach der Eiablage allerdings nicht wieder schnell verschwunden ist, kann durchaus im Magen der hungrigen Lady landen.

 
Die Eier haften an Unterwasserpflanzen in Ufernähe, aus denen nach 2-4 Wochen die Jungen schlüpfen. Die Kleinen sehen schon aus wie die großen Jäger. Auch hier gilt, wer sich nicht vorsieht, landet im Magen. Jegliches Zooplankton und insbesondere Wasserflöhe dienen als Nahrung in den ersten Wochen. Die Jungen wachsen schnell heran und beziehen alsbald ein eigenes Revier, welches sie vehement verteidigen.

Die standorttreuen Jäger sind daher auch beliebte Objekte bei uns Tauchern, da sie sich an ihren Plätzen immer wieder auffinden lassen und am Ende der Nahrungskette stehend in uns Tauchern auch keine wahre Bedrohung sehen. Sie lassen sich daher bestens beobachten und fotografieren.

Hecht-Beobachtungen – Tauchen in Deutschland

Wo seid ihr dem erfolgreichen Jäger begegnet?

Freue mich auf eure Kommentare, Anmerkungen, Tipps, Links und Bilder.

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Categories: FloraFauna

2015 Straussee IV

20.05.2015, Straussee (Brandenburg)

Möchte man einen unserer größten Räuber, den Hecht,  in unserem Tauchrevier unter Wasser beobachten, so ist der Straussee eine gute Adresse. Hier bekommt man Hechtgarantie. Ich bin bereits viele Male im Straussee am Kulturpark getaucht und es gab keinen Tauchgang ohne diesen imposanten Raubfisch. Ein Grund ist sicher auch der reichlich vorhandene Futterfisch.

Für heute stand also „Hechtgucken“ auf dem Programm. Gerätecheck und abgetaucht. Es gibt einige exponierte Stellen im Straussee, die immer wieder gern zum Beobachten der Räuber betaucht werden. Ich mache mich also auf den Weg.

Nach nur wenigen Minuten die erste Begegnung mit einem Halbstarken lauernd unter einem kleinen Ast. Ich bin immer wieder aufs Neue fasziniert von der Form, der Farbe und den Zeichnungen dieser Jäger. Meister der Camouflage.

In den See gestürzte Bäume bieten dem Lauerjäger ideale Bedingungen. Der „Leiterbaum“ ist der erste auf meinem Weg. Hier zähle ich drei pfannengroße Hechte den Beutefisch fest im Blick. Halbstarke Barsche treiben einen Schwarm Plötzen um den Baum. Frei im Wasser liegend schaue ich mir das Treiben an. Beutefisch zu sein, ist keine leichte Sache.

Der Hecht ein Lauerjäger

Weiter geht’s zum „Hechtbaum“. Unterwegs sehe ich wieder zwei kleinere Exemplare im Schutze von Geäst. Normalerweise kann man am „Hechtbaum“ die Räuber pflücken. Heute verweilen in dem alten Baum allerdings „nur“ drei Hechte. Im Freiwasser sehe ich jedoch aufgescheuchte Barsch- und Plötzenschwärme. Der Grund ist schnell ausgemacht. Zwei Hechte sind hier auf der Jagd. Ein tolles Spektakel, wenn man nicht zur Beute zählt.

Ich tauche weiter Richtung Süden. Treffe in einer Tiefe von 6-8m auf eine verlegte Leine. Automatisch folge ich dieser. Hier scheint ein volles Hauptreel abgespult, später dann auf eine Zweite. Eine gute Gelegenheit Jumps und Gaps zu setzen. Tolle Übungsstrecke für Höhlentaucher, sicherlich so gedacht. Werde mir beim nächsten Mal meine Spools und Linemarker einstecken.

Leiterbaum, Hechtbaum, Strahlenbaum – Domizile des Räubers

Die Leine führt mich direkt zum dritten, dem „Strahlenbaum“. Eine mächtige alte Weide behangen mit Fadenalgen wie Feenhaar. Wow. Hechte soweit mein Auge sieht. Ich zähle 12, dann höre ich auf. Wunderschöne Tiere stehen regungslos zwischen den Ästen. Ich kann mich kaum satt sehen. Ich verweile, fotografiere.

Ups, ein Blick auf die Uhr. Bereits 90 min gebe ich mich der Unterwasserwelt hin. Langsam mache ich mich auf den Rückweg und steige nach 2h zufrieden aus dem Nass.

Welch‘ wundervolle Unterwasserwelt in unserem Tauchrevier Deutschland.

Hechte im Straussee

Was waren Eure schönsten Hechtbegegnungen?

Freue mich auf eure Kommentare, Anmerkungen, Tipps, Links und Bilder.

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Categories: _Brandenburg, UnterWasser

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Kontakt:

Mario Merkel, Tauchrevier Deutschland

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