Tauchrevier Deutschland im Interview mit "Der Taucherblog"

2015 Kalksee IV

08.05.2015, Kalksee (Brandenburg)

Luft in den Flaschen. Das Wetter stimmt. Was macht eigentlich der alte Zander im Kalksee? Ob er wohl wie jedes Jahr zur Brutpflege Stellung bezogen hat?

Das Auto ist schnell vollgeladen. Die Handgriffe sitzen :-). In gut 5 min Autofahrt stehe ich am See. Diese unsere einheimische Natur haut mich irgendwie immer um. Die Brutzeit bei den Haubentauchern ist noch in vollem Gange. Stilles Brüten im Schilfgürtel. Der Nachwuchs lässt noch auf sich warten.

Sonne und Wolken geben einander die Hand. Warm ist es. Zum Trockianrödeln wünsche ich mir durchaus die gute kalte Winterzeit herbei. Das Wasser schaut gut aus. Ich nehme direkten Zanderkurs.

Der Kalksee in Woltersdorf/Rüdersdorf

Kein Zander zu sehen. Doch was ist hier los? Unterhalb der Plattform schlängeln sich mindestens vier armdicke Aale. Wenn ich’s nicht besser wüsste, dann würde ich sagen Conger :-). OK. Wasser vergrößert. Aber diese Burschen können sich echt sehen lassen. Plötzlich huscht noch einer rechts an mir vorbei. Ich erschrecke. Mein Blubbern und die Lampe lässt sie kurz innehalten, dann verschwinden sie. Mir schien, als weideten die Aale die Muscheln an der Plattform. Ich ziehe mich ein wenig zurück und warte. Die sind bestimmt noch nicht satt. Nach wenigen Minuten tauchen die ersten wieder auf. Und ja, die Aale machen sich an den Muscheln zu schaffen. Es sind Spitzkopfaale.

Ganz langsam tauche ich an. Bringe meine Kamera in Position, doch sobald Licht ins Spiel kommt, hört der Spaß für die eigentlich Nachtaktiven auf.

Spitzkopfaal oder Conger?

Ich ziehe weiter in Seemitte. Dieser sandige Untergrund fasziniert mich immer wieder. Das ist kein Dreck oder Modder, einfach nur schöner Sand, der für eine Weile die Spuren seiner Bewohner speichert. In kleinen Mulden finden sich zarte Blattspitzen von Hornblatt und Brunnenmoos. Teich- und Dreikantmuscheln bieten Versteckmöglichkeiten für den Flußkrebs. Große Sumpfdeckelschnecken auf Wanderschaft. Man braucht einfach nur ihren Spuren zu folgen.

Auf dem Rückweg schaue ich noch einmal an der Plattform vorbei. Und tatsächlich ist erneut ein großer Aal am Fressen. Jedoch kein Zander. Er ist überfällig. Auf der Plattform liegend finde ich viele einzelne, große Schuppen. Nun bin ich kein Ichthyologe, vermag anhand der Schuppen nicht den Fisch zu bestimmen. Ein erfolgreicher Angler? Aber wer schuppt vor Ort einen Zander? Und wo wäre dann der Kopf? Fressen Zander eigentlich während der Brutpflege?

Das Wasser ist mit 14 Grad schon gut warm. Es wirkt heute geschichtet. Klar, trüb, klar, …

Mittlerweile habe ich meine Haussee vor der Tür ganz lieb gewonnen. Es sind die kleinen Dinge, die es zu entdecken gilt.

Kalksee unter Wasser

Sind Eure Zander schon bei der Brutpflege?

Freue mich auf eure Kommentare, Anmerkungen, Tipps, Links und Bilder.

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Categories: _Brandenburg, UnterWasser

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Mario Merkel, Tauchrevier Deutschland

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