Tauchrevier Deutschland im Interview mit "Der Taucherblog"

2016 Mexico, Tulum

02/2016, Tauchen in Mexico, Tulum

Youtube, Vimeo, Facebook, das Netz ist voll von atemberaubenden Videos und Bildern über das Tauchen in den Cenoten. Einmal im Leben muss man dort als Taucher gewesen sein, sagten wir uns. Im Herbst vergangenen Jahres setzte ich mich also ran und begann ein wenig zu recherchieren. Als Tauchbasis empfahl mir ein Freund das Xibalba in Tulum. „Eine Woche kann ich Euch in meinem Hotel reservieren. Kommt vorbei, den Rest klären wir, wenn Ihr da seid.“, versprach mir Robbie, der Chef vom Xibalba, unkompliziert am Telefon. Flüge und ein weiteres Hotel für eine weitere Woche waren bald gefunden. Tauchen Mexico Cenoten – wir kommen.

Nun endlich war es soweit. Mit Airberlin ging es von Berlin über Düsseldorf nach Cancun. Ein Taxi brachte uns dann nach Tulum. Wie wir später feststellten, wissen die Geschäftsleute die Unkenntnis der Touristen gut zu nutzen. Nach ca. 20 h Reisezeit wurden wir von Carolina mit einem breiten Lächeln fröhlich in Empfang genommen und nach einem kleinen Rundgang durch’s Xibalba in unser Zimmer geführt. Das Xibalba Dive Center & Hotel liegt parallel zur großen Hauptstraße, eine ruhige Oase in Downtown von Tulum. Mehr Hotel braucht es nicht. Die Zimmer sind groß, hell und sauber. Das Frühstück wird frisch, lecker und individuell von der guten Seele des Hauses zubereitet.

Xibalba Dive Center & Hotel

Die angeschlossene Tauchbasis bietet alles was man braucht. Unsere Ausrüstung ist schnell in einer Kiste verstaut und wartet auf den ersten Tauchgang. Einen Tag haben wir uns jedoch zum Ankommen verordnet und machen uns auf zum Strand. Zu Fuß. Die vielen Radfahrer gaben uns schnell das Gefühl, nicht das richtige Fortbewegungsmittel gewählt zu haben. Nach gut 5 km erreichten wir gut gelaunt das Meer. Der Strand ist hier allerdings nicht überall frei zugänglich. Viele Hotelanlagen und Geschäfte versperren den direkten Zugang.

Angekommen. Bei einem karibischen Wolkenbruch ließen wir uns das erste Corona schmecken und erfreuten uns an dem Duft und dem türkisblauen Wasser. Urlaub. Wir kamen mit freundlichen Kanadiern ins Gespräch, denen wir noch mehrfach in Tulum begegnen werden. Wieder im Hotel, ließ es sich Robbie nicht nehmen, uns willkommen zu heißen.

Karibische See – Tauchen in Mexico

Am nächsten Tag ist es nun soweit. Tauchen Mexico Cenoten. Es sind derzeit nicht viele Taucher im Hotel. Meine Frau und ich hatten somit einen Guide für uns. Und das sollte sich auch in den nächsten zwei Wochen nicht ändern. Wunderbar. Wir wählten die „Double Tank“ Option, d.h. ein Tag mit zwei Tauchgängen. Unser Gerödel und die Flaschen sind schnell in den Jeep verladen und los geht’s.

Ganz Yukatan gleicht einem Schweizer Käse. Die Kalksteinhinterlassenschaften früherer, großer Korallenriffe wurden durch Wasser, Luft und Druck bearbeitet, ausgewaschen und zersetzt. Es entstand eine einmalige Unterwelt, die durch Eiszeiten in ein Taucherparadies und viel wichtiger, in ein riesiges Trinkwasserreservoir der Region verwandelt wurde. Die Cenoten, abgeleitet von der Maya Sprache „Tzo‘ Not“, bedeutet so viel wie sauberes Trinkwasser. Eingestürzte Höhlendecken inmitten des Dschungels bilden den Eingang in diese wunderbare Unterwelt Xibalba.

Tauchen Mexico Cenoten

Gilbran, unser mexikanischer Tauchguide, bringt uns zur ersten Cenote Dos Ojos. Schon allein der oberirdische Anblick ist wundervoll. Glasklares, blauschimmerndes Wasser, eingefasst vom grauen Kalkstein und umsäumt vom Grün des Dschungels. Wir freuen uns. Wir werden hier zwei Tauchgänge durchführen. Eine besondere, eine einzigartige Unterwasserwelt. Ich werde erst gar nicht versuchen, die Schönheit dieser Unterwasserlandschaft in Worte zu fassen. Es wird mir eh nicht gelingen. Zugegeben, dieser Platz ist auch Dank der Schnorchelgäste gut besucht. Aber auch das wird sich ändern.

Gilbran ist Biologe und erzählt uns ein wenig über die Cenoten, deren Besonderheiten, den Dschungel und dessen Bewohner. Wir werden uns über die kurze Zeit anfreunden und gut verstehen. Er weiß allerdings auch von den eher weniger schönen Dingen zu berichten. Dem wachsenden Geschäft mit dem Tauchtourismus muss der Dschungel weichen. Wege werden geschlagen und auch die Cenoten infrastrukturell ausgebaut. Die Stadt wächst, Abwassergruben sind veraltet und durchlässig und lassen das Abwasser in das Trinkwasser der Cenoten sickern. Die Medaille hat zwei Seiten.

Cenoten in Mexico

Während unseres Aufenthaltes in Tulum werden wir in 11 Cenoten (Dos Ojos, Grand Cenote, Calavera, Angelita, El Pit, Car Wash, Casa Cenote, Dreamgate, Nohoch Na Chich, Chikin Ha und Tajma Ha) tauchen, die teilweise unterschiedlicher nicht sein können. Von beeindruckenden Höhlen- und Grottenformationen, über tiefe „Sink Holes“ mit mächtigen Haloclines bis hin zu lichtdurchfluteten, fischreichen Mangrovengewässern. Unvergleichlich schön. Höhepunkt bildete für mich der Höhlentauchgang mit meinem Guide und Buddy Mark in die Nohoch Na Chich. Ich hatte schon länger keine Jumps, Arrows und Cookies gesetzt. Diese faszinierende, friedliche Stille in einer vor Jahrtausenden geschaffenen Welt fesselt mich. Ich wäre wohl noch jetzt in dieser Höhle, wenn mich Mark nicht mit dem Wort „quicker“ auf seiner Schreibtafel zu etwas mehr Eile ermunterte.

Robbie Schmittner ist kein Unbekannter in der Höhlentaucher-Szene. Die Leidenschaft blitzt aus seinen Augen, wenn er über das Tauchen in dieser einmaligen Unterwasserwelt spricht. So wundert es nicht, dass er namenhafte Gleichgesinnte um sich schart, um das schier unendliche Labyrinth weiter zu erkunden. Gemeinsam mit Thorsten „Toddy“ und Claudia (Protec Sardinia), Packo und Canis (Technika Podwodna) und Maarten van Baal (GUE) „explorieren“ sie im Rahmen des Projektes „Vanilla Sky“ Unentdecktes.

Tierwelt Mexicos

Das Tauchen machte, wenngleich den größten Teil, nicht den gesamten Urlaub aus. Mit der Kamera bewaffnet unternahmen wir lange Strandwanderungen, erkundeten mit dem Fahrrad die Umgebung und besuchten die Maya Ruinen Zamas, „City of Dawn“. Die Flora und Fauna ist artenreich und wunderschön. Die Karibik scheint mir das Reich der Leguane. Auch auf Curacao konnten wir unzählige dieser stattlichen Urzeittiere beobachten. Ganz klar haben sie die Maya Ruinen besetzt und zu ihrem Reich erklärt. Nasenbären huschen über die Straßen, Pelikane jagen im Sturzflug und unzählige, bunte Vögel lärmen ohne Unterlass. Häufig trifft man an den Cenoten den Mot-Mot, Wächter der Unterwelt.

Tulum ist eine bunte, quirlige und sehr lebendige Stadt. Dank der Zentrumsnähe Xibalbas hat es uns jeden Abend in den Trubel gezogen. Viele tolle Restaurants und kleine Imbissstuben bieten leckeres Essen und kühle Getränke. Es macht einfach nur Spaß hier zu verweilen. Wir hatten ebenso das Glück, den Karneval in Tulum von Freitag bis Sonntag live zu erleben. Bunte, laute und aufwendig geschmückte Wagen zogen durch die mit fröhlichen Menschen gesäumten Straßen. Kinder mit strahlenden Gesichtern sammeln eifrig die Süßigkeiten auf.

Karneval in Tulum

In der zweiten Woche mussten wir das Xibalba verlassen und zogen in das Dreams Tulum Spa & Resort. Ein wirklich tolles 5-Sterne-Hotel. Es fehlte einem an nichts. Wenn man es mag, dann kann man hier in Mexico verweilen, ohne Mexico kennenzulernen. Tagsüber waren wir weiterhin in den Cenoten unterwegs und abends genossen wir den Strand, Meer und Tequilla. Mit dem Taxi pendelten wir zwischen Hotel und Xibalba. Dem Guide war es nicht erlaubt, uns vom Hotel abzuholen, auch wenn wir auf dem Weg lagen. Dafür sorgte das Taxi-Syndikat. Polizeikontrollen wachten darüber.

Ein wundervoller Tauchurlaub in Mexico. Jederzeit wieder mit Xibalba, mit Robbie und seinem tollen Team. Dankeschön.

Impressionen einer Reise nach Mexico

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2015 Ägypten, Safaga

10/2015 Ägypten, Safaga

Tauchrevier Deutschland auf Reisen. Tauchen in der Gassous Bay in Safaga. Eine Woche dem Herbst in Deutschland den Rücken kehren, Eintauchen in die warme, bunte Unterwasserwelt des Roten Meeres, mittlerweile Tradition.

Eigentlich stets neugierig auf neue Länder, neue Menschen und neue Tauchabenteuer sind wir, was unsere Herbstreise angeht, zu Wiederholungstätern geworden. Bereits seit 2012 sind wir zu Gast bei den ORCA Divern im Coral Garden und fühlen uns dort sauwohl.

Tauchen in der Gassous Bay



Dieses kleine Taucherresort zeichnet sich durch Beschaulichkeit, Ruhe, Entspannung, Atmosphäre und nicht zuletzt durch ein wunderbares Hausriff aus. Das Wiedersehen bekannter Gesichter bestätigt das. Tauchen ohne zeitliche Vorgaben, ohne Druck, kein Gruppenzwang, das nenne ich individuelles und selbstbestimmtes Tauchen. Die Tauchgänge müssen sich jedoch nicht auf das Hausriff beschränken. Täglich werden Offshore- und Bootstauchgänge angeboten, allerdings dann wieder mit zeitlichen Vorgaben :-).

ORCA Dive Club Coral Garden

Beim Flug über Ägypten sieht man die vom Wasser zerfurchten Berghänge. Aber welches Wasser? Regnet es hier jemals? Ja. Erstmalig nach 5 Jahren wurden wir von einem furchterregenden Regenschauer und Gewitter in Empfang genommen. Entwässerung auf der „Red Sea Road“ Fehlanzeige. Und so aquaplanten wir mit unserem Transfertaxi bis nach Safaga. Der Regen dauerte bis in die Nacht an.

Angekommen, wurden wir herzlich vom ORCA Dive Club Team Willkommen geheißen. Sich zu kennen und sich auch auszukennen, sind für nur eine Woche Tauchurlaub keine schlechten Voraussetzungen.

Habe ich über das Soziale Netzwerk die Erweiterung der Tauchbasis verfolgt, war ich neugierig auf das Ergebnis und ehrlich gesagt, auch ein wenig skeptisch. Wird dadurch die Anzahl der Taucher steigen und die Beschaulichkeit der Anlage verloren gehen? Der Aufenthalt hat all meine Bedenken zerschlagen. Der Umbau, die Vergrößerung der Basis schafft einfach nur mehr Platz für die Taucher. Eine wirklich gelungene Aktion.

Tauchen in Safaga, Tauchen in Ägypten

Bei unseren Tauchgängen bekamen wir wieder viel Sehenswertes vor die Maske. Das Hausriff überzeugt mit einer unwahrscheinlichen Artenvielfalt. Von Nacktschnecken, über Geisterfetzen- und Flügelrossfischen bis zu großen Zackenbarschen, Schildkröten und Barrakudas war alles dabei. Bei den kleinen, quirligen Nemos steht der Nachwuchs kurz vor dem Schlupf. Unerschrocken verteidigen sie das Gelege gegen die großen schwarzen, blubbernden Wesen. Was uns verwehrt blieb, konnten jedoch andere Taucher in dieser Woche glückselig genießen. Mehrfach gab es Begegnungen mit Tümmlern in der Bucht. Berichte über Dugong, Weißspitzenriffhai und Adlerrochen machten abends in der Basis schnell die Runde. Die Gassous Bay hat wirklich viel zu bieten.

Wracktauchen Salem Express

Mit zufällig getroffenen Freunden aus England besuchten wir die Salem Express vor Safaga. Bei dem tragischen Untergang, verursacht durch einen Navigationsfehler, verloren viele Pilger ihr Leben. Das Wrack liegt auf der Steuerbordseite in einer Tiefe von ca. 10-30m und ist relativ einfach zu betauchen. Eine Penetration ist nicht erwünscht. Wir genossen das Privileg, mit unserem Tauchschiff und 8 Tauchern allein hier zu sein. Erst beim Aufstieg plumpsten etliche Taucher von zwei weiteren Tauchschiffen ins Wasser.

Der Nachteil einer Woche ist, es ist halt nur eine Woche und diese geht eben nach einer Woche vorbei. Gut erholt, entspannt und mit vielen schönen Tauchgängen und Begegnungen treten wir den Heimweg an. Nach Flügen mit FlyEgypt und Nesma Airline lernt man seine lokalen Airlines wie AirBerlin und Lufthansa wieder richtig schätzen.

Tschüß Gassous Bay, Tschüß ORCA Dive Club Team Sonja, Iris und Tom. Wir werden wohl wiederkommen.

Unterwasserimpressionen – Tauchen in Ägypten, Safaga

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2013 Malediven, Ari Atoll

Februar 2013, Malediven, Ari Atoll, Vilamendhoo

Und es gibt es doch, das Paradies auf Erden.
Die Malediven waren eine traumhafte Kulisse für einen unvergessenen Tauchurlaub.

Auf einer kleinen Insel im Südosten des Ari Atolls waren wir bei den Eurodivers zu Gast. Das Atoll hat alles geboten, was das Taucherherz begehrt, im Norden Strömungstauchgänge mit Haiattraktionen, im Süden Walhai und Mantas.

Die vielen Thilas und Giris des Atolls boten jede Menge Fisch, Kopffüssler, Schildkröten und Korallen. Auch Makrofreunde kommen voll auf ihre Kosten. Das Hausriff eignete sich hervorragend für Nachttauchgänge.

Leider finden sich aber auch hier bereits Spuren des exzessiven Betauchens der Riffe. So ist es zu begrüßen, dass bestimmte Gebiete nicht (mehr) betaucht werden dürfen.

Unterwasserimpressionen – Tauchen auf den Malediven

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2015 Mallorca, Cala Ratjada

2015 Tauchen auf Mallorca, Cala Ratjada

Mallorca, dort wo alles begann. 2006 während eines Sommerurlaubes lernte ich gemeinsam mit meinen Söhnen das Tauchen. Bei den Mero-Divern in Cala Lliteras absolvierten wir den CMAS*-Kurs. Nach nunmehr 9 Jahren zieht es meine Frau, jetzt auch Taucherin, und mich wieder auf die Insel. Wir möchten im Mittelmeer tauchen, bei Mero-Diving vorbeischauen.

Seit 45 Jahren gibt es die Tauchbasis „Mero-Diving“ in der Bucht Cala Lliteras von Ratjada auf Mallorca. Basisleiter und Gründer ist „Jeime“, ein mallorquinisches Urgestein, Präsident des balearischen Tauchverbandes (PDIA), Entdecker vieler Höhlen um Cala Ratjada und passionierter Pilot.

Tauchen auf Mallorca, Mero-Diving

Mero-Diving teilt sich eine kleine Bucht mit der Bar „Sa Cova“. Am ersten Tag schwelgten wir bei einem „Cerveza Grande“ in Erinnerungen. In meinem leicht ausgeblichenen „Mero-Diving“ T-Shirt von 2006 bleibe ich nicht lange unentdeckt. Augustina begrüßt uns und wir vereinbaren einen Termin für den Hoteltransfer am nächsten Tag.

Nach einem intensiven Check-In führte uns der erste Tauchgang zum Warmwerden in den „Kleinen Käse“, einem kleinen, durchlöcherten Labyrinth vor der Taucherbucht. Erinnerungen an meine allerersten Tauchgänge werden wach. Wetterbedingt gibt’s heute keine Bootsausfahrt. Bei Nord/Nordostwinden schlagen die Wellen in die kleine Bucht und das Tauchen wird sicherheitsbedingt eingestellt. Als Ausweichmöglichkeit bietet sich die kleine benachbarte Bucht Cala Gat an, die in 5 min mit dem Transporter angefahren wird.

Cala Ratjada, Kleine Käse

Seegraswiesen, Sandfächen und Felsformationen prägen das Unterwasserbild in dieser Mittelmeerregion. Es ist nicht das Rote Meer oder der Indische Ozean, aber es ist trotzdem wunderschön. Die typischen Vertreter wie Barben und Brassen sind häufig anzutreffen. Es gibt viel zu schauen. Das Auge muss sich nur auf die neue Umgebung einstellen. Unsere Gruppe, geführt von drei jungen Tauchguides und Tauchschülern zieht ihre Bahnen, Innehalten und gar Fotografieren schwer möglich.

Wir möchten die Buchten um Ratjada gern allein erkunden. Die Freigabe hierzu erteilt nur „El Presidente“ Jeime. Mein Logbuch wird kritisch geprüft. „Mmh, bist ja schon ein bisschen getaucht. Aber deine Logbucheinträge sind gar nicht gestempelt und unterschrieben. Die hättest du ja beim Bier in der Kneipe eintragen können“ brummt’s mir entgegen. „An unseren einheimischen Gewässern sind selten Stempelgelegenheiten vorhanden und außerdem bin ich als Self-Reliant Diver auch viel allein unterwegs“, erwidere ich. Blätter, blätter, brummel, brummel und dann der Ritterschlag, wir dürfen allein in seiner Bucht abtauchen.

Tauchen in Cala Ratjada

Wir genießen die Unterwasserwelt in unserem Tempo. Schauen, beobachten, entdecken. Kleine Plattfische in den Sandfeldern, weidende Brassen auf den Seegraswiesen, tanzende Quallen im Freiwasser, Barsche zwischen den Gesteinsformationen. Es gibt so viel zu sehen. Die Zeit ist schnell um. „60min maximale Tauchzeit“, schallte es uns beim Einsteigen noch nach. Der Kompaß, mein ständiger Begleiter, hat uns auch diesmal wieder zum Ausstieg geführt. Ein schöner Tauchgang mit meiner Frau.

Das Wetter war auch am nächsten Tag ruhig und sonnig. Mit Jeime ging es per Boot an das gegenüberliegende Ufer der Bucht, zur Marmorgrotte. In einer kleinen Gruppe von 5 Personen ließen wir uns vom Höhlentaucher Jeime in seine Welt entführen. Die Insel muss ein einziger Käse sein. Unzählige Auswaschungen, Grotten und Höhlen. Kardinalfische leuchten rot im Licht der Lampe. Seewölfe und Zackenbarsche nahmen uns gelassen hin. Ein toller Tauchtag.

09:30 und 14:30 trifft man sich an der Tauchbasis. Man erfährt auch erst dann, ob und wohin Bootsausfahrten angeboten werden. In der Mittagszeit von 12:30-14:30 ist Mittagspause und 18:00 schließt die Basis für den Tag.

Wir kommen mit den Tauchguides immer mehr ins Plaudern. Junge Männer um die 20 Jahre alt verdingen sich bei freier Logis als Guides. Tim aus Ostfriesland hat nach dem Abitur seine Sachen gepackt und ist losgezogen. Derzeit jobbt er bei Jeime und arbeitet nebenbei an seinem Kapitänspatent. Ein sympathischer Kerl mit festen Zielen. Es ist erfrischend, mit den jungen Leuten voller Ideen und Tatendrang zu reden. Bei dieser Jugend mache ich mir wirklich keine Sorgen um die Zukunft unseres Landes.

Das Wetter ist nicht allzu gut. Taucher haben abgesagt und so bietet sich eine Gelegenheit für uns, eine Spezialführung von Tim zu erfahren. Er nennt sie „Tim’s Löchertour“. Gemeinsam mit Tim und Johann tauchen wir also ab. Jedes Loch, jeder Überhang und jeder Unterschlupf wird betaucht und natürlich ist Maria’s Grotte mit im Programm. Man merkte, dass Tim Freude hatte, uns sein Tauchrevier zu zeigen. Na und uns hat’s allemal gefallen.

Tim’s Löchertour

Wir haben uns arrangiert und genossen die noch verbleibende Zeit. Für eigenverantwortliches und frei bestimmtes Tauchen ist es bei den Mero’s ein wenig zu eng. Und mit durchschnittlich 40€ pro Tauchgang (inkl. Boot und 12l Flasche) auch nicht ganz preiswert.

Mallorca, insbesondere Cala Ratjada bietet mit seinen Pinienwäldern, seiner zerklüfteten Küste, der einzigartigen Natur und seinen Bewohnern auch über Wasser spannende Erlebnisse und Begegnungen, sowie Ruhe und Entspannung.

Cala Ratjada, Wunderschöne Küste

Das Fischerdorf Cala Ratjada hat sich zu einem Touristenort gemausert. Am Hafen in einer der vielen Bars mit einem Bier in der Hand den Tag zu verabschieden, macht zufrieden. Der „Bierbrunnen“ und „Coco’s Pool Party“ bietet den Nachtschwärmen auch abseits von El Arinal Partystimmung. Unser Hotel Cala Gat mit seinem Flair, dem ausgezeichneten Service in idyllischer Lage einer Oase gleich, kann ich nur wärmsten empfehlen.

Erinnerungen an Cala Ratjada, Mallorca

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2015 Curacao, Lagun

03/2015 Curacao, Lagun

Für unseren Tauchurlaub Anfang dieses Jahres entschieden wir uns für eine Insel der Niederländischen Antillen in der Karibik – Curacao. Ein Apartment des „Bahia Apartment&Diving“ in Lagun westlich Curacaos war unser „Basislager“ für 14 Tage Tauch- und Entdeckungsabenteuer. 11 Stunden Flug mit Zwischenstopp in Düsseldorf, 40 min Transfer vom Flughafen (Hato), ein freundlicher Empfang und wir sind angekommen im karibischen Inselparadies. Die kleine Apartmentanlage mit angeschlossener Tauchbasis residiert oberhalb einer traumhaften Bucht, der Playa Lagun, die uns die schönsten Sonnenuntergänge bescherte.

Typisch für die Unterkünfte in Curacao ist die Eigenversorgung, Frühstück geschweige denn Halbpension oder All-inklusive Angebote sucht man eher vergebens. Das ist aber alles überhaupt kein Problem, im Gegenteil, macht es doch den Reiz, die Freiheit des Entdeckens und Erlebens aus. Vom großen Einkaufszentrum in Willemstad, über Minimärkte in allen größeren Orten wie Barber oder Soto bis hin zu kleinen „Tante Emma“-Lädchen in unmittelbarer Nachbarschaft und vielen Restaurant- und Barangeboten findet man alles und muss auf nichts verzichten. Jeden Morgen bieten Fischer ihre fangfrische Ware von Tuna bis Wahoo an verschiedenen Stränden wie Playa Grandi und Playa Lagun zum Verkauf. Allein dem Treiben der Fischer zuzuschauen ist ein Fest.

Mobilität auf der Insel ist unabdingbar. Erst mit einem Auto erschließt sich einem das vielfältige Angebot über und unter Wasser. Wir organisierten uns also am ersten Tag über den Auto-Dealer „Sunny“ einen Mietwagen für die gesamte Urlaubszeit. Ein echter Geschäftsmann: „Oh, um diese Zeit ist die Insel voll. Hohe Nachfrage. Den Preis kann ich nicht halten.“. Wie sich jedoch zeigte, ein fairer und freundlicher Geschäftspartner. Als er dann noch feststellte, dass wir am selben Tag Geburtstag haben, war das Eis gebrochen. Es ist aber vielleicht doch zu empfehlen, den Mietwagen vorab zu buchen. Nachdem nun der Kühlschrank gefüllt, das Auto vollgetankt, stand dem großen Abenteuer nichts im Wege. Leroy, der Tauchlehrer der Tauchbasis, erklärte uns nach einem Check-In kurz die Abläufe, alles vollkommen unkompliziert und gut sortiert. Für unsere Tagestour beluden wir unser Auto mit ausreichend Tauchflaschen und ab ging’s. Curacao hält an der Südküste zwischen Westpunt und OOstpunt gut 65 Tauchplätze bereit, von der einsamen Bucht bis hin zum „Full Service“ Badestrand. Warum das Tauchen ausschließlich an der Südküste möglich ist, wird einem schnell bei einem Besuch der Nordküste klar. Hier peitscht der Wind unermüdlich die Wellen der Karibischen See an Land. Die Brandung kracht tosend an das zerklüftete Ufer. Tauchen unmöglich.

Unterwasser-Impressionen …

Es macht sich schon das Gefühl von Freiheit breit, wenn man absolut ungezwungen der Küste auf der Suche nach dem nächsten Tauchabenteuer folgt. Kein Gruppenzwang, kein Termindruck. Wenn’s gefällt, wird angehalten, angerödelt und abgetaucht. Wundervoll. Die eigentliche Riffkante ist dem Land gut 5 – 10 min Tauchzeit vorgelagert. Ist das Riff erreicht, geht es teilweise grenzenlos in die Tiefe. Dass Curacao seine Riffe seit 20 Jahren unter Naturschutz gestellt hat, ist gut anzumerken. Flächendeckende Hartkorallen, Schwämme, Stachel- und Adlerrochen, Schildkröten, Barrakudas, Oktopusse, Feuerfische (Einwanderer), Muränen, Schlangenaale, Sardinenschwärme getrieben von Makrelen, Krebse, Langusten, viel Fisch und viele, viele große und kleine Riffbewohner sind in dieser atemberaubenden UW-Welt anzutreffen. Auch Wracktaucher kommen auf ihre Kosten, ob das „Tugboat“ in Fukbaai, „Car Wrecks“ in Vaersenbaai oder die legendäre „Superior Producer“ in Willemstad, die uns durch das dauerhafte Anlegen von Kreuzfahrtschiffen in Willemstad jedoch verwehrt war. Weder konnten wir in den zwei Wochen alle Tauchplätze aufsuchen noch ist es uns jemals langweilig geworden.

Unterwasser-Impressionen …

Aber auch über Wasser hat Curacao einiges zu bieten. Ein Besuch der Hauptstadt Willemstad im Osten ist schon beinah verpflichtend. Wer kennt sie nicht, die postkartengleichen Hollandhäuser an der legendären Schwimmbrücke. Der „Christoffelpark“ im Westen bezaubert mit seiner unberührten Natur. Leguan, Gecko, Anolis, Karakara, Trupial, Cuchubi, Barika Hel können aus nächster Nähe und in ihrer natürlichen Umgebung beobachtet werden. „Boka Tabla“ zeigt die wilde, raue Seite von Curacao. Na und in „Williwood“ sind Flamingos in einer kleinen Lagune zu Hause.

Überwasser-Impressionen …

Drachen der karibischen Insel

Die Menschen auf Curacao sind freundlich, entspannt und gelassen und durchaus offen für einen kleinen SmallTalk. Mit Englisch kommt man gut voran. Als unabhängiges Bundesland der Niederlande ist „Dutch“ natürlich weitverbreitet und auch Amtssprache. Papiamentu, die Sprache der Einheimischen ist ein Schmelztiegel aus Spanisch, Portugiesisch, Englisch und Niederländisch.

Ein wundervolles Taucherlebnis in der Karibik, durchaus wiederholenswert, wenn es nicht so viele traumhafte Tauchplätze auf dieser Erde gäbe.

Weitere Eindrücke über und unter Wasser

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2014 Ägypten, Safaga

11/2014 Ägypten, Safaga

Eine Woche dem Vorwintergrau entfliehen, eine Woche Abtauchen im warmen, bunten Salzwasser. Unsere Reise führte uns nach Safaga (Ägypten) in den kleinen, feinen, beinah familiären Orca Dive Club Coral Garden. Nur wenige Bungalows bieten Platz für eine überschaubare Anzahl von Tauchern in dem wunderschönen Hausriff mit direktem Basisanschluß. Das Nord- und Südriff bieten abwechslungsreiche Tauchgänge entlang einer Vielzahl von intakten Korallen bis zu einer Tiefe von 40m. Inmitten der Bucht befindet sich ein kleines Riff mit bezaubernden Weichkorallen.

Hausriff. Langweilig? Auf keinen Fall. Eine vorgelagerte Seegraswiese lockt immer wieder auch Schildkröten und Seekühe zum Grasen an. Seepferdechen, Seezungen und vieles mehr sind dort zu finden. Die Attraktion ist ein kleiner Putzerblock auf etwa 20m Tiefe. Verscheidene Garnelen und Krebse, sowie Putzerfische warten hier auf ihre Gäste. Mit den unzähligen kleinen Rifffischen ein kleines Paradies ist dieser gern besuchte Tauchplatz auch das Zuhause von Geisterfetzen- und Anglerfischen.

Bei seinen Tauchgängen durch das Hausriff begegnet man Barakudas, Schildkröten, großen Kartoffelzackenbarschen, Riffkalmaren, verschiedenen Rochenarten und natürlich den üblichen, aber nicht minder schönen Riffbewohnern wie Feuerfisch, Drücker-, Doktor, Falter- und Lippfisch. Mit dem Riff verwachsen lauern Steinfisch, Drachenkopf und Krokodilfisch auf eine gute Freßgelegenheit. Große Muränen begleiten einen auch tagsüber ausserhalb ihrer Höhlen bei den Erkundungstouren. Wahre Schauspieler und Selbstdarsteller sind die Kraken im Riff. Nicht zurückziehend, sondern mit einem meisterlichen Programm der Camouflage aufwartend, reagieren diese intelligenten Tiere auf Taucher. Ein großer Schwarm von Großmaulmakrelen filtert die Bucht unablässig bei ihren ausgedehnten Ausflügen.

Die Hauptattraktion derzeit aber ganz klar ein kleiner Adlerrochen, der regelrecht auf Taucher wartend, seine Flugschau selbstdarstellerisch und unermüdlich darbietet. Eine Freude.

Wem das Hausriff aber dennoch zu „eng“ werden sollte, der kann natürlich auch das Angebot von weiteren Land- und Bootsausfahrten annehmen. Die von Sonja und Tom geführte Basis ist jedoch keine Adresse für Leute, die Clubanimation, Tamtam und Unterhaltung suchen.

Tauchen in Ägypten, Safaga

Wo wart ihr bisher im Roten Meer tauchen?

Freue mich auf eure Kommentare, Anmerkungen, Tipps, Links und Bilder.

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2014 Indonesien, Bali

03/2014 Indonesien, Bali

Haben wir bereits in 2010 einen wunderschönen Tauchurlaub auf Bali (Permuteran, Pondok Sari) verlebt, entschieden wir uns auch in diesem Jahr für die paradisische Insel Bali. Diesmal wählten wir als Unterkunft und Ausgangspunkt für abwechslungsreiche Tauchgänge das traumhafte Resort Alam Batu von Doris Vierkötter. Die gesamte Anlage ist mit sehr viele Liebe zum Detail und überaus geschmackvoll und vor allem landestypisch ausgestattet. Eingebettet in prachtvoller und ursprünglicher Natur verfügt das Resort direkt am schwarzen Strand liegend über ein ausgedehntes, intaktes und artenreiches Hausriff. Zwei hauseigene Boote lassen keine Wünsche offen. Viele naheliegende und entfernte abwechslungsreiche Tauchplätze können angefahren werden. Die zur Anlage gehörende Tauchbasis ist gut ausgestattet und großzügig angelegt. Die Guides Jelena und Hal immer gut gelaunt und stets darauf bedacht, den Tauchurlaub zu einem unvergessenen Erlebnis werden zu lassen.

Strömungs-, Wrack-, Korallen-, Sand- und Nacht-TG’e – alles möglich. Sind wir auch einzelnen Haien, Adlerrochen, Barakudas und großen Makrelenschwärmen begegnet, so ist Bali doch eher für die kleinen Dinge bekannt. Ich muss echt zugeben, dass mich das Sandtauchen absolut begeisterte. Die Vielfalt des unscheinbaren Lebens dort ist schier unerschöpflich. Der Schöpfer muss auf Drogen gewesen sein, eine derartige, faszinierende Vielfalt von aussergewöhnlichen Kreaturen kann man sich nicht einfach so ausdenken. Eine Attraktion ebenso die Tauchgänge am Wrack der USAT Liberty vor Tulamben. Mit dem Aufgehen der Sonne das Erwachen der dort lebenden großen Büffelkopfpapageienfische zu erleben, einfach einmalig. Da sich das Wrack bei allen umliegenden Tauchbasen und -gästen erfreut, ist für ein entspanntes Tauchen ein frühes Eintauchen unabdingbar.

Bali bietet nicht nur Tauchern einen unvergesslichen Aufenthalt. Hiking, Biking, Rafting für den aktiven Urlauber. Eine Rafting-Tour kann ich nur empfehlen. Abenteuer und Spaß in einer zauberhaften Kulisse. Das vergisst man nicht. Das Erkunden der Insel, der Besuch von Dörfern, Märkten und Klöstern gehört einfach dazu. Die liebenswerten Balinesen empfangen einen mit einem ehrlichen Lächeln. Die Offenheit, Freundlichkeit und Gastfreundschaft ist schon manchmal beschämend.

Die Besuche der Insel Bali werden immer in allerbester Erinnerung bleiben.

Nacktschnecken

Unterwasser Eindrücke

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2013 Ägypten, Safaga

11/2013, Ägypten, Safaga

Ein Besuch des Coral Garden Dive Center in Safaga, Rotes Meer (Ägypten). Hier findet ihr einige Unterwasserimpressionen.

Unterwasserimpressionen – Tauchen in Safaga

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Kontakt:

Mario Merkel, Tauchrevier Deutschland

buddy [at] tauchrevierdeutschland.de