Tauchrevier Deutschland im Interview mit "Der Taucherblog"

Natürliche Seen

Natürliche Seen im Tauchrevier Deutschland

Unsere natürlichen Seen im Tauchrevier Deutschland haben wir überwiegend der letzten Eiszeit zu verdanken, sie sind somit glazialen Ursprungs.

12.000 Natürliche Seen in Deutschland

Mit über 12.000 natürlicher Seen in Deutschland, davon 750 Seen > 50ha, können wir uns nicht beklagen, allerdings ist die flächenmäßige Verteilung zugegebenermaßen ein wenig ungerecht. Während sich die meisten Seen in der norddeutschen Tiefebene, sowie in den Alpen und dessen Vorland befinden, haben die Bundesländer Hessen, Saarland, Rheinland-Pfalz, Thüringen und Sachsen das Nachsehen. Spitzenreiter sind hier ganz klar Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Bayern.



Entsprechend ihrer geografischen Lage unserer Seen unterscheidet die Wissenschaft drei Ökoregionen mit unterschiedlichen klimatischen, geologischen und naturräumlichen Einflüssen:

  • Alpen- und Alpenvorland
  • Zentrales Mittelgebirge
  • Norddeutsches Tiefland

Wie alles bei uns, werden auch die Seen zur Bestandserfassung, Überwachung und Bewertung kategorisiert und typisiert. Überregional werden entsprechend einer Länderarbeitsgemeinschaft Wasser, kurz LAWA, 14 Seetypen unterschieden. Kriterien hierfür sind u.a. Geologie, Seegröße und Einzugsgebiete. Eine Liste und weitere Details lassen sich auf den Seiten des Umweltbundesamtes nachlesen.

Das Trophysystem unserer Seen

Anders als bei der abiotischen Typisierung teilt das sogenannte Trophysystem unsere Seen entsprechend ihrem Nährstoffgehalt in vier Stufen ein.

  • Stufe 1 – Oligotroph (Oligo = griech. „wenig“) wenig Nährstoffe, geringes Pflanzen- und Algenwachstum, geringe Anzahl an Fischen, klares Wasser, hoher Sauerstoffgehalt
  • Stufe 2 – Mesotroph (Meso = griech. „mittel, mittig“) höherer Nährstoffgehalt und höheres Pflanzen-, Algenwachstum. noch gute Sicht, so dass Licht in tiefere Schichten eindringen kann, Übergang zur nächsten Stufe (Eutrophie)
  • Stufe 3 – Eutroph (Eu = griech. „gut, wohl“) hoher Nährstoffgehalt (Phosphor), hohe Produktion an Biomasse, trübes Wasser, niedriger Sauerstoffgehalt in Bodennähe am Ende der Sommerstagnation
  • Stufe 4 – Hypertroph (Hyper =griech. „über, oberhalb“) hoher Nährstoffgehalt und Biomasse führen dazu, dass in Bodennähe das Wasser fast sauerstofffrei und in oberen Wasserschichten sauerstoffarm, schlechte Sicht, Fischsterben

Da der Nährstoffgehalt ein Maß der Primärproduktion von Biomasse ist, dient dieser als ein Hauptkriterium für die Zustandsbeschreibung des Sees. Unsere Seen sind vielen Einflüssen und Belastungen ausgesetzt. Stellvertretend seien hier genannt:

  • Übermäßiger Nährstoffeintrag (Landwirtschaft Dünger, Abwasser, Fäkalien)
  • Fischereiliche Nutzung (unausgewogener und monotoner Fischbesatz)
  • Wasserentnahmen und –regulierungen
  • Veränderungen der Uferbereiche (Befestigungen, Marinas, Steganlagen)

Lebensbereiche in natürlichen Seen

Lebensräume, sowie der Ablauf von physikalischen und biochemischen Prozessen werden durch die vertikale Schichtung eines Gewässers bestimmt.

So ist der Seeboden (Benthal) entsprechend der einfallenden Lichtmenge in den litoralen (lichtdurchflutet) und profundalen (dunkel, tief) Bereich eingeteilt. Bewohner des Seenbodens (Makrozoobenthos) sind u.a. Insektenlarven, Schnecken und Muscheln, die sich vorrangig von herabfallendem, zersetzendem organischem Material (Detritus) ernähren.

Der Lebensraum des Pyhtoplanktons (Algen, Bakterien) hingegen ist das Freiwasser (Pelagial). Diese dienen innerhalb der Nahrungskette dem Zooplankton wie Kleinkrebse (Copepoden), Wasserflöhe (Cladoceren) und Rädertiere (Rotatorien) als Futter, einer beliebten Speise von Kleinfischen, die wiederum von den Räubern der Gewässer wie Barsch, Zander und Hecht bejagt werden.

Im lichtdurchfluteten Uferbereich wachsen Unterwasserpflanzen (Makrophyten) als notwendiger Lebens- und Laichraum, sowie Kinderstube für andere Bewohner unserer Seen.



Seen mit einem ausreichend großem Wasserkörper bilden vertikale Temperaturschichtungen aus. Oberflächen– (Epilimnion) und Tiefenschicht (Hypolimnion) werden durch eine stabile Sprungschicht, dem Metalimnion getrennt. Wind und Sonne als Motor lassen den See im Frühjahr und Herbst dank der Anomalie des Wassers (Wasser bei 4 Grad Celsius größte Dichte) zirkulieren.

Wenn wir in unsere Gewässer des Tauchrevieres Deutschland eintauchen, scheinen uns das klare Wasser und die lebendige Flora und Fauna selbstverständlich. Das sind sie aber leider schon lange nicht mehr. Wir Taucher erkennen frühestmöglich die Veränderungen und können mit diesem Wissen aktiv an der Gesunderhaltung unserer Seen mitwirken.

Quelle: umweltbundesamt.de

 

 

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Universum Wiese

Die Wiesen eine besonderes Universum

Tauchen ist eine Leidenschaft, die ich mit vielen, die ich mit Euch teile. Es ist so wunderbar, schwerelos in Stille einzutauchen, zu beobachten, zu entdecken, Gast zu sein, in einer nicht für uns Menschen gemachten Umgebung.

Jeder, der meinen Blog aufmerksam verfolgt, weiß, dass mich diese vielfaltige und atemberaubende Unterwasserwelt besonders in unseren einheimischen Gewässern fasziniert. Ein fragiles und schützenswertes Habitat für unzählige kleine und große Bewohner.

Die Wiese ein Universum der besonderen Art

Unsere natürlichen Seen, Steinbrüche, Bagger- und Kiesseen, alte Bergbauseen, Flüsse und Weiher sind aber nicht einfach so da, sondern eingebettet und eingefasst in lebendiger Natur, von Wäldern, Feldern und Wiesen. Na meistens jedenfalls.

Wenn wir uns mit unseren Decken und Planen, Kisten und Flaschen an den Ufern der Gewässer niederlassen, betreten wir ein Universum der besonderen Art. Unzählige Wirbellose und Insekten, wie Käfer, Fliegen, Schmetterlinge, Spinnen und Grashüpfer kämpfen in diesem Mikrokosmos ums Überleben, um den Erhalt ihrer Art. Eine Vielfalt von Pflanzen und Gräsern bietet diesem Krabbelgetier ein Versteck, ein Zuhause und Nahrung.

Schönheiten umgeben unser Tauchrevier

Mit meiner Kamera bin ich gern auf Entdeckungsreise an den Ufern unserer Tauchreviere. Die Makroaufnahmen erst zeigen, was dem menschlichen Auge sonst verborgen bleibt, die Perfektion und Schönheit der Schöpfung. Kleine kaum wahrnehmbare Blüten unbekannter Pflanzen sind in Form, Farbe und Anmut kaum zu überbieten.

Mittlerweile bin ich in über 100 Gewässern in Deutschland abgetaucht. Und ich bin davon überzeugt, dass eine intakte, gesunde und vor allem vielfältige die Tauchgewässer säumende Natur auch ein Indiz für einen gesunden See sein kann. Felder und Monokultur in unmittelbarer Nachbarschaft deuten auf den Eintrag von Dünger und somit Nährstoffe hin, Siedlungen und Gewerbe bedeuten meist Müll und Abwasser. Es hängt alles zusammen.

In diesem Beitrag möchte ich die eine oder andere Entdeckung mit euch teilen und würde mich freuen, wenn dieser Euren Blick schon vor dem Eintauchen in das Abenteuer Tauchen schärft.

Nein, ich bin kein Naturschutzfanatiker. Ja, ich liebe unsere einheimische Natur unter und über Wasser. Der Ausschluss des Menschen von der Natur, des Tauchers von Tauchgewässern ist für mich kein nachhaltiger Ansatz für Naturschutz. Im Gegenteil, bewusste Taucher leisten einen unschätzbaren Beitrag zum aktiven Naturschutz.

Wir alle wollen in klaren, gesunden und lebendigen Seen unserem außergewöhnlichen Hobby nachgehen. In diesem Sinne genießt Eure Tauchgänge in vollen Zügen, und seid Euch bewusst, dass wir nur Gäste in Neptuns Reich sind.

Wundervolle Begegnungen im Tauchrevier Deutschland

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Grasfrosch (Rana temporaria)

Grasfrosch (Rana temporaria)

Wir teilen uns den Lebensraum im Tauchrevier Deutschland mit vielen anderen Lebewesen, unter anderem mit dem Grasfrosch, einem „Echten Frosch“, auch unter dem Begriff „Braunfrosch“ geführt.

Der Grasfrosch mit den wunderschönen Augen

Seine Haut ist im Gegensatz zum Teich- oder Laubfrosch in verschiedenen Brauntönen gefärbt, ein „Braunfrosch“ eben. Ein markantes Merkmal dieser Lurche sind die deutlich dunkel abgesetzten Schläfenflecken. Daran ist unser heimischer Frosch gut zu erkennen. Ebenso ein gutes Bestimmungsmerkmal der Art sind die gestreiften Hinterbeine. Die schwarzen, länglich-ovalen Pupillen des Grasfrosches sind eingefasst von einer wunderschönen, goldenen Iris. Diese tollen Augen finde ich immer wieder faszinierend.

Zur Paarungszeit suchen die Frösche das Wasser unserer Tauchreviere auf. In einer kurzen Phase erfolgt die Paarung und Eiablage. Dabei umklammert das Männchen die Weibchen, um gemeinsam die Eier abzulegen und zu besamen. Dieses Verhalten kann man bei vielen Fröschen beobachten. Der Grasfrosch ist standorttreu und kommt immer an dasselbe Gewässer zurück. Sein Rufen ist zurückhaltend und eher als ein Brummen zu verstehen.

Die großen Laichballen (mehrere Hundert Eier) treiben an der Wasseroberfläche und werden durch die Sonne erwärmt. Nach wenigen Tagen schlüpfen die Larven, die schnell zu Kaulquappen heranwachsen. Nach 2-3 Monaten steigen die Jungfrösche aus dem Wasser und leben dann vorwiegend an Land.

Die Grasfrösche sind nachtaktiv und stillen ihren Hunger mit Insekten, Würmen, Schnecken und allerlei Kleingetier. Sie wiederum werden gern von unserem Weißstorch, anderen Raubvögeln, der Ringelnatter sowie Wildscheinen und Ratten verspeist. Sie sind also ein wichtiger Faktor in der Nahrungskette.

Ein spannendes Habitat, unser Tauchrevier Deutschland.

Grasfrösche im Tauchrevier Deutschland

Weitere Amphibien/Reptilien im Tauchrevier Deutschland

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Blindschleiche (Anguis fragilis)

Blindschleiche (Anguis fragilis)

Viele Reptilien sind in unserem Tauchrevier Deutschland anzutreffen, so auch die Blindschleiche. Irrtümlicherweise wird diese zu den Echsen zählende Schleiche häufig für eine Schlange gehalten. Die äußere Erscheinung und auch das Züngeln sprechen dafür, doch das ist falsch.

Weder blind noch Schlange.

Auch ist die Blindschleiche nicht blind. Wer sich ihr schon einmal nähern wollte, wird dies bestätigen. Der Name ist wohl eher auf die „blendende“ Haut der Schleiche zurückzuführen.

Die Blindschleiche erreicht eine Länge von 40-50 cm. Ihr schlangenförmiger Körper ist mit kleinen Hornschuppen besetzt und graubraun gefärbt. Eine feine Musterung perfektioniert das Tarnkleid der Blindschleiche. Ähnlich wie bei den Eidechsen ist auch der Schwanz der Blindschleiche mit Sollbruchstellen versehen, um ihn bei drohender Gefahr durch Freßfeinde abwerfen zu können. Bei den Blindschleichen hingegen wächst der Schwanz nicht komplett nach. Es bildet sich lediglich ein Stumpen.

Blindschleichen züngeln um zu riechen. Hierzu müssen sie allerdings entgegen den Schlangen das Maul leicht öffnen, da sie über keine Grube in der Oberlippe verfügen. Ihr Maul ist mit kleinen Zähnen besetzt.

Als tagaktive Jäger sind sie meist in den Morgen- und Abendstunden unterwegs. Auf ihrem Speiseplan stehen Nacktschnecken, Regenwürmer, Asseln, Heuschrecken und anderes Kleingetier. Die Blindschleiche wiederum wird gern von Vögeln, Nattern, Ratten und Wildschweinen gefressen.

Paarungszeit der Blindschleichen ist Mai/Juni. Nach ca. 12 Wochen bringt das Weibchen etwa 10 Jungtiere zur Welt. Die Jungtiere durchstoßen dabei sofort ihre sehr dünne Eihülle. Ein Eigelege sucht man daher vergebens. Die Jungtiere werden nach 3-5 Jahren geschlechtsreif. Während des Wachstums häuten sich die Echsen mehrfach.

Im Oktober ziehen die Tiere sich zurück zur Winterruhe. Im frostfreien Erdreich überwintern die Blindschleichen meistens in Gruppen, um dann im Frühjahr in unserem Tauchrevier auf die Jagd zu gehen.

Blindschleiche im Tauchrevier Deutschland

Weitere Amphibien/Reptilien im Tauchrevier Deutschland

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Ringelnatter - Erfolgreiche Jägerin

Ringelnatter – Erfolgreiche Jägerin im Tauchrevier

Ringelnattern zählen zu den wenigen Schlangen bei uns in Deutschland. Die wasserliebende Natter ist auch in unserem Tauchrevier Deutschland anzutreffen. Mehr erfahrt hier.

Bei meinen Streifzügen durch die wasserreichen Landschaften in Brandenburg hatte ich bereits zahlreiche Begegnungen mit diesen wunderschönen, aber scheuen Tieren. Man benötigt jede Menge Geduld und muss im Warten geübt sein.

Beobachtungen dieser eleganten Schwimmer bei der Jagd, beim Sonnenbaden, in ihrem natürlichen Habitat sind der Lohn. Es ist einfach faszinierend.

Unglaubliche Jagdszenen

Bei meiner letzten Exkursion wollte ich nicht glauben, was ich sah. Ich saß am Ufer eines kleinen Weihers und starrte auf das Wasser. An einigen Stellen brodelte es. Tausende Kaulquappen der einheimischen Erdkröte wuseln in großen Wolken an der Oberfläche. Dieses reiche Nahrungsangebot ruft die jungen Ringelnattern auf den Plan. Es wundert also nicht, dass zu dieser Zeit der Weiher die Kinderstube der Ringelnattern scheint.

Ich sitze also da und beobachte die Kaulquappen beim Weiden eines Algenknäuls. Doch was ist das? Inmitten der Kaulquappen lugt ein kleines Köpfchen aus den Algen. Die gelben Mondsicheln am Hinterkopf verraten den kleinen Jäger. Nicht größer als ein Bleistift, aber mit dem Instinkt einer ganz großen Jägerin.

Meine Kamera ist zur Hand und dann beginnt die Jagd. Blitzschnell schlägt die Natter zu, windet sich und versucht eine Kaulquappe aus der Wolke zu fixieren. Schlägt zu und dann sitzt der Schwanz dieser kleinen, schwarzen Quappe fest zwischen den starken Kiefern der Jägerin. Kein Entkommen. Eine Erdkröte weniger.

Stolz streckt die Ringelnatter ihr Köpfchen aus dem Wasser und züngelt. Als wollte sie mir sagen: „Sieh her! Ich bin eine erfolgreiche Jägerin“.

Eine einmalige Begegnung bei uns im Tauchrevier Deutschland.

Mit dem Instinkt einer großen Jägerin

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Ringelnatter (Natrix natrix)

Ringelnatter (Natrix natrix)

Die in Deutschland weit verbreitete Ringelnatter (Natrix natrix) mit ihren markanten gelben Mondsicheln am Kopf gehört zu der Familie der Nattern und liebt wie wir Taucher das Wasser, was ihr umgangssprachlich auch den Namen Wassernatter oder Wasserschlange bescherte.

Ringelnattern beanspruchen ein sehr weites Habitatspektrum, vom Wasser über Feuchtgebiete bis zu trockenen, sonnigen Plätzen. Zur Abkühlung und für die Jagd auf ihre Lieblingsspeisen, den Amphibien, suchen die guten Schwimmer und Taucher das Wasser auf. Kröten, Frösche und Fische gehören zum festen Speiseplan der erfolgreichen Jäger. Die jungen Nattern machen Jagd auf deren Nachwuchs, den Kaulquappen.

Die erfolgreiche Jägerin

Sonnige Plätze werden zur Körpertemperaturregulierung benötigt. Die Eiablage erfolgt in wärmespendenem, verrottendem Pflanzenmaterial (Kompost).

Ringelnatter, Wassernatter

Ende April beginnen die Paarungen der Ringelnatter. Dabei umwickeln mehrere, kleinere Männchen (~75cm) das größere (~110cm) Weibchen, um an deren Kloake zu gelangen. Die Eiablage erfolgt Anfang Sommer. Das Gelege besteht aus ca. 20 daumengroßen Eiern.

Die grausilbernen Nattern sind recht scheu und flüchten bei jedweder Gefahr. Ist eine Flucht nicht möglich, dann können sie sich kobragleich aufrichten und drohen dem Gegner an.

Ringelnattern sind in Deutschland geschützt. Leider fallen sie aus Unwissenheit jedoch noch vielen Menschen zum Opfer. Selbst schon erlebt, wie eine Mutter, ihr Kind schützend, auf die ach so totbringende Ringelnatter einschlug.

Persönlich durfte ich das schöne Tier schon mehrfach an unseren Seen beobachten. In meinem Gartenteich wurde ich Zeuge einer spektakulären Jagd auf einen Teichfrosch. Ein Eigelege in meinem Kompost bescherte mir im Sommer viele kleine Ringelnattern im Garten. Ein Augenweide.

Die Ringelnatter gehört in das Tauchrevier Deutschland wie das Wasser in den See.

Ringelnattern in unserem Tauchrevier Deutschland

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Erdkröte (Bufo bufo)

Erdkröte (Bufo bufo)

Nicht nur Sporttaucher beginnen mit dem Aufsteigen der Frühlingssonne das Aufsuchen der Gewässer in unserem Tauchrevier Deutschland. Tausende von Lurche zieht es zu Beginn des Frühjahres magisch an und vor allem ins Wasser. Allen voran die bei uns sehr verbreitete Erdkröte.

Wie auf ein Kommando entsteigen sie den Erdhöhlen und Verstecken, in denen sie überwintern. Durch nichts aufzuhalten (bis auf breite Autoreifen) steuern die Kröten geradewegs allein oder bereits als Paar zu ihren bekannten Laichgewässern.

Erdkröte, heimischer Lurch.

Die graubraunen, warzigen Froschlurche bestechen durch ihre auffälligen, leuchtenden Bernsteinaugen mit der typischen, waagerechten Pupille (Im Gegensatz z.B. zur Knoblauchkröte, die eine vertikale Pupille besitzt). Zum Schutz vor Freßfreinden haben sich die Erdkröten mit hautgiftproduzierenden Drüsen, den sogenannten Parotiden, bewaffnet. Der häufig gewählte Schreitschritt als Fortbewegung ist ein weiteres Merkmal dieser Spezies. Erdkröten quaken nicht, ihre Rufe ähneln eher einem Piepsen oder Fiepen.

Männchen, die auf der Frühjahrswanderung noch kein Weibchen für sich gewinnen konnten, treffen im Teich auf große Konkurrenz. Ist das deutlich größere Weibchen erst einmal gepackt, wird geklammert was das Zeug hält. Nur nicht loslassen ist die Devise. Mit den kräftigen Hinterfüßen wird jede feindliche Übernahme abgewehrt.

Alleiniges Ziel dieses jährlich wiederkehrenden Spektakels ist die Reproduktion zum Erhalt ihrer Art. Emsig werden meterlange Laichschnüre vom Weibchen ausgegeben, um Pflanzen und Äste gewickelt und vom Männchen besamt. Es ist schier erstaunlich, welche Biomasse in Form von Eiern solch ein Krötenpaar produzieren kann. Da wundert es nicht, dass ganze Uferbereiche von Weihern und Tümpeln schwarz scheinen. Nach der Laichablage wandern die Kröten wieder zurück in ihr trockenes Habitat und sorgen mit ihrem gesunden Hunger für eine angemessene Insektenpopulation.

Nach einigen Tagen schlüpfen die Kaulquappen und bevölkern weiterhin für etwa 3 Monate das Laichgewässer, bis sie dann als Lungenatmer dem nassen Medium entsteigen. Erdkröten werden nach etwa drei Jahren geschlechtsreif und dann zieht’s den Nachwuchs im Frühjahr erstmalig zurück zu ihrem Geburtsort.

Jungtiere nach der Metamorphose

Dem Wasser entsteigend ins ländliche Habitat

Wir Taucher schätzen und schützen die Lebensräume unsere heimischen Lurche und bestaunen das aufgeregte Treiben in den Tauchgewässern jedes Jahr auf’s Neue.

Erdkröten zur Paarungszeit

Weitere Amphibien/Reptilien im Tauchrevier Deutschland

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Schlammschnecke

Schlammschnecke

Es müssen nicht immer die schillernd bunten Nacktschnecken aus dem Makro-Eldorado Bali sein. Unsere einheimischen UW-Schnecken brauchen sich nicht nicht zu verstecken mit ihrer eigenen, teilweise unauffälligen Schönheit. Häufige Vertreter einheimischer Schnecken sind die Schlammschnecken, zu denen auch die weitverbeitete Ohrschlamm- und Spitzschlammschnecke gehören.

Recht markant und damit gut bestimmbar sind die flachen, dreieckigen Fühler dieser Schneckenart. Habt ihr bestimmt auch schon auf euren UW-Streifzügen beobachten können, oder?

Schlammschnecken sind Zwitter

Wie die meisten Schnecken (nicht jedoch die ebenso häufig bei uns vorkommende Sumpfdeckelschnecke), sind die Schlammschnecken Zwitter. Im Frühjahr konntet ihr bei euren aufmerksamen Streifzügen durch das Tauchrevier Deutschland sicherlich die gallertartigen Eigelege an Pflanzen oder Steinen entdecken.

Interessant finde ich, dass diese Schneckenart, obwohl unter Wasser lebend, Lungenatmer sind. Sie steigen an die Wasseroberfläche auf und pumpen die Luft ein, wovon sie dann gut unterwegs sein können. Die Natur ist immer für eine Überraschung gut.

Schlammschnecken sind Lungenatmer

Während die Spitzschlammschnecke namensgebend mit einem spitz-kegligen Haus unterwegs ist, trägt die Ohrschlammschnecke ein die letzte Windung aufgeblähtes Gehäuse. Auffällig bei ihr auch die teilweise starke Transparenz des Gehäuses, was tief ins Innere blicken lässt.

Grünalgen, verwesende Pflanzenteile, Kieselalgen, Einzeller und Bakterien bilden die Nahrungsgrundlage dieser Schneckenart in unseren einheimischen Tauchrevieren.

Beobachtungen in unserem Tauchrevier

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Kontakt:

Mario Merkel, Tauchrevier Deutschland

buddy [at] tauchrevierdeutschland.de