Tauchrevier Deutschland im Interview mit "Der Taucherblog"

2015 Werbellinsee III

08.02.2015 Werbellinsee (Brandenburg)

Sonntag. Das Wetter muss das wissen, es ist nach dem gestrigen graunassen Samstag heute ausgesprochen kaiserlich. Die Sonne reißt sich los vom östlichen Horizont und erklimmt das Firnament vollkommen ungetrübt. Keine einzige Wolke macht ihr diesen Auftritt streitig. Die Entscheidung für einen Abstecher in unsere heimischen Tauchreviere fällt sich somit von allein.

Die Sicht im Werbellinsee soll noch weiterhin fantastisch sein. Im Gegensatz zu den anderen flachen Brandenburger Rinnenseen ist die Wahrscheinlichkeit für eine Eisdecke gering. Also zum Werbellinsee. Warum nicht? Es lohnt sich immer, auch wenn man schon mehrfach in die Tiefen des wunderbaren Sees hinabgestiegen ist. Dornbusch? Dornbusch. Am westlichen Ufer des Werbellinsees.

Kurz vor 9 angekommen, steigen die ersten Taucher bereits aus den Fluten. Bei diesem Wetter und den hervorragenden Tauchbedingungen wundert es nicht, dass man den See nicht allein für sich hat. So nach und nach lockt es weitere Taucher an den See. Auch polnische Tauchfreunde wissen die Vorteile des tiefen Tauchgewässers zu schätzen. Man trifft bekannte Gesichter und plaudert ein wenig über dies und das. So muss es sein, so macht es Spaß.

Der erste Blick durch die Maske unter Wasser zeigt Sichtweiten, die man nicht für möglich hält. Man sieht Dinge – unglaublich. Es war somit ein Leichtes das Bug des Kaffenkahnwracks ausfindig zu machen. Über die kleine Mergelkante folgten wir unserem Lichtschein bis zum Wrack. Licht aus! Unglaublich, das Wrack ist weiterhin in seiner Prächtigkeit zu sehen. Wundervoll.

Der Laderaum des Wracks ist okkupiert von Hunderten von Fluß- und Kaulbarschen, die sich hier zur Winterruhe zurückgezogen haben. Sie werden wohl die einzigen sein, die sich wieder auf den Montag freuen. Erstmals konnte ich auch ruhende Plötzen (Rotaugen) am Wrack entdecken. Dem Wels muss es wohl zu turbulent geworden sein. Er hat die Kajüte den kleinen Verwandten überlassen und ward nicht gesehen. Wir schauten uns ausgiebig um. Details sind zu erkennen, die im Sommer vom grünen Algenschleier verhängt sein werden.

Auf dem Rückweg tauchten wir noch einmal an der Mergelkante vorbei. Jede kleine Auswaschung und Höhle ist besetzt von Flußkrebsen, Süßwassergarnelen und Quappen. Manchmal lugt nur eine Schere oder die markante Kinnbartel hervor. Die letzte Dekostufe nutzten wir zum Beobachten des Treibens in einer Muschelkolonie. Auch hier sind Garnelen, Krebse und Schnecken anzutreffen.

Tauchen in Deutschland. Tauchen im Tauchrevier Deutschland. Die richtige Entscheidung.

Welche Sichtweiten sind in euren Tauchgewässern derzeit

Freue mich auf eure Kommentare, Anmerkungen, Tipps, Links und Bilder.

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Categories: _Brandenburg, UnterWasser

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Kontakt:

Mario Merkel, Tauchrevier Deutschland

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