Tauchrevier Deutschland im Interview mit "Der Taucherblog"

2019 Tauchen auf Madeira

Juni 2019, Madeira, Portugal

Die Welt ist schön. Die Welt ist groß. Und das macht es uns bei unserer Urlaubsplanung nicht unbedingt leichter. Alea iacta est. Die Würfel sind gefallen. Madeira, wir kommen.

Nach wenigen Recherchen und Gesprächen mit Tauchfreunden sind Herberge und Tauchbasis auf der Blumeninsel Madeira schnell gefunden. TAP Airline Portugal bringt uns via Lissabon sicher und pünktlich ans Ziel, dem Flughafen „Cristiano Ronaldo“ Madeiras. Die Überfahrt zum Hotel dauert dank der super ausgebauten Schnellstraße keine 30 Minuten.

Tauchbasis Manta Diving Madeira & Hotel Galomar

 

Zwei Wochen werden wir die Gastfreundlichkeit des neu renovierten Galomar in Anspruch nehmen und wie sich zeigen soll, werden wir nicht enttäuscht. Oberhalb der Steilküste mit atemberaubendem Blick residiert die feine und überschaubare Hotelanlage, während am Fuße an den Fels schmiegend die Tauchbasis „Manta Diving Madeira“ auf ihre Gäste aus aller Welt wartet. Sonntag. Wir müssen uns bis morgen gedulden und nutzen die Gelegenheit für Erkundungen. Schnell erfahren wir, dass jeder Schritt ein wirkliches Auf und Ab ist.



Das Wetter ist toll. Maximal 23 Grad, leicht bewölkt und es weht ein feiner Wind. Wir sind der Gluthitze in Deutschland entflohen. Unbedarft stapfen wir die Küsten entlang und staunen über jeden Farbtupfer. Der Name Blumeninsel kommt nicht von ungefähr. Ein schönes Fleckchen.

 

Mit dem Fahrstuhl geht’s samt Tauchgepäck am nächsten Tag zur Basis. Ein herzlicher Empfang vermittelt das Gefühl von Willkommensein. Papierkram und Check-In sind schnell erledigt. Ein kleiner, geführter Rundgang erklärt die Örtlichkeiten und Abläufe. Die Tauchbasis von Stefan Maier macht einen sehr guten, gepflegten und organisierten Eindruck. Allein der Atlantik zeigt was er kann, wenngleich nicht mal ansatzweise was er wirklich kann. Das Krachen der Brandung an den Felsen veranlasst die Bademeister das Hissen der roten Flagge. An Tauchen heute ist wohl nicht mehr zu denken. Wir verabreden uns für morgen und nutzen den Tag für einen Ausflug nach Funchal.

Hauptstadt Funchal

 

Mit dem öffentlichen Nachverkehr, dem Linienbus fahren wir von Canico nach Funchal, in die Hauptstadt Madeiras. Funchal, von Fenchel, der bis zu seiner Ausrottung auf der Insel heimisch war. Man kann wohl sagen, dass die Insel nach Entdeckung komplett umgestaltet wurde. 8 lange Jahre Brandrodung, Siedlungs- und Straßenbau, sowie der Anbau von Nutzpflanzen wie Zuckerrohr veränderten die Atlantikinsel grundlegend. Auch die heutige Blumenpracht hat seinen Ursprung in der menschlichen Umgestaltung.

Tauchbasen auf Madeira

 

Es regnet, es gießt. Uns wundert es nicht mehr. Wir schaffen es, in jedem Urlaubsland bei noch so geringer Regenwahrscheinlichkeit dem Himmel das Nass zu entlocken. Nur im schönen Brandenburg versagt diese Fähigkeit. Die Portugiesen beweisen ihre Geschäftstüchtigkeit. Sofort werden an jeder Ecke Regenschirme feil geboten. Die alten, engen Gassen mit ihren Wandmalereien zaubern eine wunderbare Atmosphäre. Die Berge verschwinden im Dicht der Wolken. Einen Aufstieg mit der Seilbahn schenken wir uns.



Nach einem großartigen Frühstück und mit Sonne im Gepäck treffen wir uns an der Tauchbasis zum verpflichtenden Check-In-Dive. Christina wird uns begleiten und briefen. Mit ihrer unglaublich fröhlichen Art, einer warmen Ausstrahlung und der gehörigen Portion Humor versüßt sie unseren Aufenthalt. Das Briefing schenkt dem Ein- und Ausstieg besonderes Augenmerk. Gutes Zuhören ist angebracht. Maske ausblasen und Gasspende sind schnell vollführt und unsere volle Aufmerksamkeit gehört der Unterwasserwelt rund um den Lavafinger.

Zauberhafte Sepien

 

Von nun an erkunde ich mit meinem Lieblingsbuddy das Hausriff vor der Tür eigenständig. Genauso mögen wir es. Der Atlantik überzeugt mit seiner schroffen, kühlen Schönheit. Bunte Korallenriffe sucht man hier vergebens. Felsbrocken und Steine auf sandigem Boden bestimmen das Bild dieser blauen Landschaft. Sie bieten kleinem und großem Getier Lebensraum und Versteckmöglichkeiten. Rochen, Muränen, Zackenbarsche und große Schwärme von Gelbstriemen sind hier zuhause. Es gibt endlos zu entdecken. Wie Fladen hängen weiße, rote, grüne Keulenanemonen am Fels. Weißband-Putzer- und Hohlkreuzgarnelen wohnen dort zur Untermiete. Große Pfeilkrabben suchen den Schutz von prächtigen Seeigeln.

Unterwasserwelt Madeiras

 

Die kleinen Sepien zwischen den rosa Unterwasserpflanzen allerdings verzaubern mich. Stundenlang kann ich diesen wahren Magiern bei all ihren Verwandlungstricks zuschauen. Einfach herrlich. Die Tauchplätze am Hausriff tragen Namen wie Lavafinger, Arena und Ponta da Oliveira. Ein Briefing für diese schönen Plätze erhält man vom Basisteam jederzeit.

Abgetaucht im Atlantik

 

Mit einem komfortablen Aluminiumboot werden Ausfahrten zu entlegeneren Tauchplätzen wie Cap Garajau und der Korvette „Afonso Cerqueira“ angeboten. Am Fuße des „Christo Rei“ lassen sich imposante Zackenbarsche beobachten. Ein wahres Katz-und-Maus-Spiel lieferten sie sich mit uns. Während wir uns den großen Fischschwärmen im Blau widmen, kommen sie aus den felsigen Verstecken, stiften Unruhe um dann auch gleich wieder zu verschwinden.

Zackenbarsche am Cap Garajau

 

Südlich von Cabo Girão wurde im Herbst letzten Jahres die ausgediente Korvette „Afonso Cerqueira“ als Taucherattraktion versenkt. Das Schiff der portugiesischen Marine ruht auf maximal 30 Metern und ist wunderschön zu betauchen. Trotz der eher mäßigen Sicht ein wirklich tolles Erlebnis. Allein die Kriterien für den Ort des Versenkens sind für mich nicht nachvollziehbar. Befinden sich die vier Tauchbasen im Südosten der Insel, müssen diese nun 30 Minuten mit ihren Booten zum Wrack shippern.

Korvette „Afonso Cerqueira“

 

Da die schöne Insel Madeira weitaus mehr als Tauchen bietet, haben wir uns kurzerhand ein Auto für ein paar Tage besorgt und diese erkundet. Zunächst ging es an den östlichsten Zipfel auf Wanderschaft. Ohne Vorbereitung und zu wissen, was uns erwartet, machten wir uns auf den Weg. Eine baumlose, karge und dennoch atemberaubende Landschaft war der Lohn. Die Wanderroute teilten wir uns mit Leuten, die ein Vermögen in Outdoorläden gelassen haben müssen. Wir schauen auf unsere Sandalen herunter und schmunzeln. Am Abend erfahren wir, auf einer anspruchsvollen Route gewandelt zu sein.

Ponta de São Lourenço

 

Den nächsten Tag fahren wir in den Norden. Tunnel, Schnellstraßen und eine ohnehin gut ausgebaute Infrastruktur lässt die Entfernungen schmelzen. Die fortführende Küstenstraße bringt uns in den Nordwesten nach Porto Moniz, die natürlichen Schwimmterrassen eine Attraktion. Mir persönlich gefällt dieser reine Touristenort nicht wirklich und so flüchten wir über abenteuerliche Serpentinen in die Berge. Was für ein Erlebnis. Endlos Blumen säumen die Straße und versprühen einen betörenden Duft. Diese Tour stellt jeden Besuch in einem Botanischen Garten in den Schatten. Es ist einfach herrlich. Wo es gefällt, halten wir an und gehen ein paar Schritte.

Porto Moniz

 

Wir verbringen zwei Wochen auf Madeira und sind einfach begeistert. Die Landschaft ist traumhaft, die Leute nett und freundlich und das Essen umwerfend lecker. Wir wurden nicht enttäuscht. Na und das Tauchen mit den Manta Divers erwies sich als die richtige Wahl. Gefreut hat mich auch das persönliche Treffen von langjährigen FB-Freunden. Danke Ivonne, Ines, Rainer und Luis.

Seid ihr schon einmal auf Madeira gewesen?

Freue mich auf eure Kommentare, Anmerkungen, Tipps, Links und Bilder.

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Categories: AufReisen

2018 Tauchen auf Bonaire

März 2018 Bonaire, Kralendijk

Vor drei Jahren waren wir auf Curacao, einer Insel der Niederländischen Antillen im Karibischen Meer. Wir waren begeistert von der Schönheit des Eilandes und der Freundlichkeit der Menschen. Die freie, ungezwungene und selbstbestimmte Art zu tauchen war ganz nach unserem Geschmack. „Ihr müsst unbedingt nach Bonaire. Da ist es noch viel besser.“, so die Stimmen einiger Tauchfreunde.

Nun sind wir hier, auf Bonaire, nur wenige Minuten nördlich der kleinen Hauptstadt Kralendijk (Korallendeich). Der Flieger und die Crew von der Dutch Royal Airline KLM haben uns sicher und gut umsorgt von Berlin über Amsterdam in die Karibik gebracht. Auch unser Gepäck hat es pünktlich und unversehrt geschafft. Für den Transfer zur Unterkunft haben wir uns einen Shuttle organisiert. Unseren Pickup werden wir erst morgen nach einer ersten Nacht und einem guten Frühstück übernehmen.

Den Laman, Kralendijk, Bonaire

Wir sind im Den Laman, einem kleinen Appartmenthaus direkt am Strand, untergebracht und werden bereits erwartet und freundlich empfangen. Dieses Objekt wurde uns von einem Reiseveranstalter empfohlen, doch dazu später mehr. Das Appartment „Ocean View“ ist riesig, hat ein großes Wohnzimmer, eine geräumige Küche, ein Schlafzimmer und ein kleines Bad. Es ist ausgesprochen sauber und sehr gut eingerichtet und ausgestattet. Es ist heiß und spät. Wir fragen nach Wasser oder der Möglichkeit, ein kühles Bier zu bekommen. „Leider nein“, begegnet es uns. Ein späterer Blick in den Kühlschrank offenbart uns bereitgestelltes, kaltes Wasser. Vom Balkon höre ich Musik. Ich eile hinab, sehe Licht und treffe freundliche Leute im „Breeze N‘ Bites“. Mit zwei kalten Amstel  begrüßen wir unseren Urlaub. Angekommen.

Dive Friends Bonaire

Unser erstes Frühstück genießen wir unter karibischem Himmel mit Blick auf das türkisblaue Meer. Die Menschen sind ausgesprochen freundlich. Wir werden bestens umsorgt und bedient. Das soll sich auch die nächsten beiden Wochen nicht ändern. Direkt nebenan befindet sich eine Tauchbasis von „Dive Friends Bonaire“, unserem Tauchbasislager. Hier haben wir unser „Unlimited Dive Package“ gebucht. Beim Check-In blicken wir auch hier in freundliche Gesichter. Die Formalitäten sind schnell erledigt, die 25USD „Marine Park Fee“ bezahlt, der Platz für unser Tauchgerödel zugewiesen und das Tauchflaschenprozedere flott erklärt. Nitrox for free. Der Zugang ist 24×7 gewährt. Alles macht einen professionellen und durchdachten Eindruck.

Tauchen auf Bonaire

Da wir unseren Mietwagen erst am Abend in Empfang nehmen, erledigen wir gleich den verpflichtenden Check-In Tauchgang, bekommen ein OK und setzen uns für den ersten Tauchgang im Hausriff ab. Drei Millimeter Neopren, keine Kopfhaube, ich sehe meine Hände, fühle mich irgendwie nackt. Es gibt wohl doch einen klitzekleinen Unterschied zum heimischen Trockentauchen. Typisch karibische Schwämme und Weichkorallen erinnern an unseren Urlaub in Curacao. Erwähnen möchte ich an dieser Stelle, dass ich nun im Besitz vergoldeter INT-Adapter zum fairen Inselpreis bin.

Am Abend sind wir dann auch mobil. Das Inselabenteuer kann beginnen. Im Übrigen waren beim Autoverleiher die einzigen ernsten Gesichter zu finden. Muss in diesem Job wohl ein Einstellungskriterium sein. Entgegen aller Erzählungen ist dem Mietvertrag zu entnehmen, dass das Auto verschlossen und mit geschlossenem Fenster abzustellen sei. Schnell noch den Kühlschrank ein wenig aufgefüllt und der erste Inseltag verabschiedet sich mit einem fulminanten Sonnenuntergang.

Unterwegs in der Karibik

Salzluft, eine warme Briese, das Rauschen des Meeres, Kaffee, Rührei, freundliche Gesichter und natürlich mein Lieblingsbuddy. Kann ein Tag schöner beginnen? Wir beladen unseren Pickup. Mit jedem Tag werden die Handgriffe routinierter. Die Tauchflaschen sind stets top und prall (230bar) mit EAN32 gefüllt. Allein ein paar Flaschen-O-Ringe sollte man mitführen, die fallen schon mal raus oder sind ob der starken Nutzung gut verschlissen. Es passierte daher häufig, dass es unter Wasser leicht blubbert. Nicht der Gasverlust ist kritisch, das dauernde Blubbern und Brasseln am Ohr in der „Silent World“ ist für mich einfach nervig.

Und schon sind wir auf der Küstenstraße in Richtung Norden. Im Gegensatz zu Curacao verläuft die Straße relativ dicht am Ufer entlang und man kann die Tauchplätze meist vom Auto aus erkennen. Gelbe, beschriftete Steine markieren die Einstiege. Riffbojen ermöglichen den Booten von See aus diese Plätze anzufahren und helfen uns Tauchern beim Auffinden des Ausstieges.  Mit „1000 Steps“ beginnen wir unser Tauchabenteuer. Die Treppe erinnert mich ein wenig an den Schmalen Luzin im heimischen Mecklenburg-Vorpommern. Gut 20 weitere Tauchplätze werden wir in den nächsten Tagen besuchen. Und keiner hat uns wirklich enttäuscht, soviel sei schon mal gesagt.

Rifffische in der Karibik

Der Küstenbereich ist naturbelassen, so auch die Einstiege. In Abhängigkeit von Welle und Brandung kann der Schritt ins Nass recht abenteuerlich sein. Wir haben so den einen oder anderen Taucher rücklings in der Brandung liegen sehen. Wohl dem, der den Atemregler noch im Mund behält. Im Norden schlug die See deutlich heftiger ans Ufer. Karpata konnten wir daher erst im zweiten Anlauf bezwingen. Der Süden wirkt ruhiger und sanfter. Auch die Unterwasserwelt unterscheidet sich. Dominieren im Norden die Hartkorallen so sind im Süden fantastische Weichkorallen zu finden. Das Riffdach in Bonaire ist schmaler, in nur wenigen Flossenschlägen ist man an der Riffkante und kann absteigen. Auf Curacao erinnere ich mich an ziemlich lange Strecke bis zur eigentlichen Riffkante.

Unterwasserwelt Bonaire

Die Unterwasserwelt begeistert. Die Riffe sind intakt und lebendig. Es ist gibt Unendliches zu entdecken. Korallen und Schwämme überzeugen an sich, sind weiterhin Lebensraum vieler kleiner Bewohner. Zahllose Riffische bestimmen bunt das Bild, im Blauwasser große Schwärme von Füsiliere und Hornhechte. Putzergarnelen und Pfeilkrabben sind häufig auch tagsüber in den Riffen anzutreffen. An sandigen Plätzen überraschen Adler- und Stechrochen. Schlangenaale und Muräne luken aus ihren Verstecken. Meeresschildkröten stellen im Blau den Quallen nach oder knabbern ungestört an ihren Lieblingskorallen. Viele der gesichteten Tiere sind markiert. „Nesting Beach“ –Schilder zeugen von deren Herkunft. Riesige Tarpune dösen tagsüber vor dem Riff und warten auf die Nacht.

Tauchen auf Bonaire

Unser Hausriff mit Sandstrand, eigenem Pier und einer exzellenten Logistik (Tauchflaschen direkt am Pier verfügbar) ist der ideale Platz für meine Nachttauchgänge. Während sich die bunten Riffische mit unterschiedlichsten Strategien in der Nacht unsichtbar machen, treten mit der Dämmerung die Putzer in Erscheinung. Zahllose Kreaturen mit unterschiedlichstem Zangenwerkzeug bearbeiten die Hinterlassenschaften des Tages. Der Schöpfer muss seine wahre Freude gehabt haben. Noch in Trauer um mein daheim vergessenes Makroobjektiv bin ich vertieft im Ablichten der kleinen Krabbentiere als im Schein meiner Lampe ein großes, metallisches Etwas vorbei zieht. Ich erschrecke, halte inne und Ausschau.

Die Tarpune sind auf der Jagd. Gut zwei Meter lang werden sie meine nächtlichen Begleiter und nutznießen das von mir mitgeführte Licht für ihre Jagd. Ein derartiges Verhalten kannte ich bis dato nur von Feuerfischen im Roten Meer. Es hat gut 10 Minuten gedauert, bis ich sie entspannt an meiner Seite duldete, Schreckmomente dennoch inbegriffen. Waren die Tagestauchgänge schön, so haben die Nachttauchgänge ihre eigene, besondere Faszination. Kleine und große Langusten mit ihrer farbenprächtigen Musterung schreiten durch das Riff. Tagsüber entdeckten wir gar ein mächtiges Weibchen mit ihrem orangefarbenen Eigelege im schützenden Schwanz in einer kleinen Höhle.

Krabbentiere in der Karibik

Das Tauchen auf Bonaire ist wirklich etwas Besonderes. Die Tauchplätze Karpata, Angel City, Hilma Hooker und Salt Pier möchte ich besonders erwähnen. In Deutschland unvorstellbar, an und unter einer Industrieanlage wie dem „Salt Pier“ zu tauchen. Die Plattformen der Förderanlagen werden von den Unterwasserbewohnern sehr gut angenommen. Selbst das Fahren mit dem Auto kostenfrei bis an das Ufer in Deutschland undenkbar.

Saline und Salt Pier

Es gab keinen Tag ohne Tauchen, dennoch fanden wir Zeit für Inselerkundungen.  Im Norden erkundeten wir den „Washington Slagbaai National Park“ mit seiner besonderen Vegetation, der schroffen Küste und den eindrucksvollen Salinen, Lebensraum vieler Flamingos.  Im Süden kann man das Farbspiel der angelegten Salzseen bewundern, von olivegrün bis leuchtendpink. Zwischen ihnen türmen sich die strahlendweißen Salzhalden auf. Beliebte Fotomotive auch bei den zahllos angespülten Kreuzfahrtausflüglern.

Kleine Hütten, nicht größer als Hundehütten, zeugen von der Unmenschlichkeit der Spezies Mensch. Für die Salzgewinnung wurden Sklaven eingeschifft und ausgebeutet. Im Südosten trifft man auf Bonaires einzigartige Mangrovenlandschaft. Eine riesige Bucht (Sorobon) entwickelt sich zu einem beliebten Windsurf Resort. Der Osten ist wild und schroff und dünn besiedelt. Eine Mülldeponie schluckt schweigend die Reste des bunten Treibens im belebten Westen.

Bonaire, Niederländische Antillen

Ca. 20.000 Menschen sollen auf Bonaire, einer Niederländischen Gemeinde, leben. Die allermeisten  wohl in der Hauptstadt Kralendijk mit Blick auf die kleine Nachbarinsel „Klein Bonaire“. Als nennenswerte Ortschaft sei vielleicht Rincon im Norden noch zu erwähnen, die unübersehbar mit ihrer Kaktusbrennerei wirbt. Zahllose Bankautomaten sichern stetig die Liquidität der Gäste. Zahlungsmittel ist der US Dollar. Kleine Supermärkte sichern das Leben der Selbstversorger. Das Angebot von Restaurants, Cafes und Bars ist recht groß. Für ein romantisches Essen zu zweit sollte man sich allerdings ausreichend Dollarnoten einstecken. Wenn große Schatten auf die kleine Hauptstadt fallen, dann legt wieder eines der täglichen Kreuzfahrtschiffe an. Viel ist nicht immer besser.

ABC Insel Bonaire

Alles in allem verlebten wir einen wunderschönen Urlaub auf Bonaire. Alles hat wirklich gepasst. Zwei persönliche Begegnungen mit Tauchfreunden von Tauchrevier Deutschland. Danke Björn und Guido. Die Tauchfreunde von „Dive Friends Bonaire“ mit ihren sieben Basen auf der Insel waren eine gute Wahl. Die Unterkunft mit dem einliegenden Restaurant und dem tollen Hausriff sorgten für einen angenehmen Inselaufenthalt. Plane ich in der Regel unsere Urlaube individuell, so habe ich mich diesmal auf die Erfahrungen und Empfehlungen der Reiseagentur „ABC Travel & Consulting“ verlassen. Eine gute Entscheidung. Danke Nico.

Unterwasserimpressionen


Kennt ihr die Insel Bonaire?

Freue mich auf eure Kommentare, Anmerkungen, Tipps, Links und Bilder.

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Kontakt:

Mario Merkel, Tauchrevier Deutschland

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