Tauchrevier Deutschland im Interview mit "Der Taucherblog"

2015 Kalksee VI

27.08.2015, Kalksee (Brandenburg)

Letztes Wochenende war ich zu einer Feier am Kalksee eingeladen. Klares Wasser beim Blick vom Ufer aus machte mich auf einen weiteren Tauchgang in diesem heimischen See neugierig. Eine gute Gelegenheit meinen revisionierten Atemregler zu testen.

Schwuppdiwupp ist mein Gerödel eingepackt und ich stehe am Ufer des Kalksees direkt vor meiner Haustür. Der Kalksee lockt derzeit viele Badegäste und Wassersportler. Ich machte mich an der Badestelle, meiner Einstiegsstelle, auf viele Besucher gefasst. Pustekuchen. Nur 2-3 Badegäste trotz Ferien- und Urlaubsszeit. Mich freut’s. Auch der Bootsverkehr auf der Bundeswasserstraße hält sich in Grenzen. In Windeseile bin ich in meinen Anzug geschlüpft und stürze mich in die erfrischenden Fluten.

Tauchen im Kalksee

Nach 4-5 Flossenschlägen muss ich feststellen, dass die Sichtweiten fern meiner Erwartungen sind. Egal. Ich bin Tauchen und nur das zählt. Bis zu einer Tiefe von 4-5m ist der Boden mit Gemeinem Brunnenmoos bedeckt. Vereinzelt durchstößt das Raue Hornblatt den Pflanzenteppich und reckt sich zum Licht. Erstaunlich viele Flußkrebse kommen mir vor die Maske. Mein Kompasskurs führt mich direkt zur Plattform. Das ist nicht immer so ;-). Die Plattform hängt in einem dichten Sedimentschleier. Ein Schwarm von Flußbarschen hat sich hier versammelt. Süßwasserschwämme nutzen das Angebot eines festen Untergrundes.

Eben noch kaum zu erkennen, steht die Plattform jetzt beinah im Klarwasser. Diese Beobachtungen konnte ich hier schon mehrfach machen. Große Sedimentwolken scheinen bedingt durch Schifffahrt und Schleusen durch den See zu ziehen. Ist schon mystisch. Ich tauche weiter zur Seemitte. Diese wüstenähnliche Sandlandschaft „durchstöbere“ ich sehr gern. Spuren von Krebsen, Muscheln und Schnecken zeugen von Leben. In kleinen Mulden schauen meist nur die Stielaugen und Fühler heraus. Ein Katz- und Mausspiel. Aber auch wandernde Krebse sind kaum auszumachen. Die Sedimentablagerungen auf ihrem Panzer lassen sie mit dem Grund eins werden. Camouflage in Perfektion. Ich drehe um und erreiche alsbald den Pflanzengürtel.

Steinbeißer (Cobitis taenia), Dorngrundel

Was sehe ich denn da? Inmitten des Brunnenmooses schauen mich kleine Augen an. Ein schlanker Körper, grau-braun gefleckt. Am Maul dann die markanten sechs Barteln. Unverkennbar, ein Steinbeißer oder auch Dorngrundel genannt. Noch nie konnte ich diesen Fisch hier im Kalksee erblicken. Ich freue mich, sind sie doch Indikatoren für gute Wasserqualität. Ein schönes Exemplar. Und wie es dann oft so ist, entdecke ich sogar noch ein weiteres Tier. Allein aus diesem Grund war es ein wunderschöner Tauchgang in unserem Tauchrevier Deutschland.

Nach 90min steige ich auf und gehe zufrieden zu meinem Auto. Auch mein Atemregler pumpte zuverlässig Luft.

Amerikanischer Flußkrebs

Wo konntet Ihr Steinbeißer beobachten?

Freue mich auf eure Kommentare, Anmerkungen, Tipps, Links und Bilder.

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Kontakt:

Mario Merkel, Tauchrevier Deutschland

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