Tauchrevier Deutschland im Interview mit "Der Taucherblog"

Aal (Anguilla anguilla)

Aal (Anguilla anguilla)

Sein schlangenförmiger Körper macht den Aal einfach unverwechselbar. Ich denke, ein jeder von euch hat ihn insbesondere bei seinen nächtlichen Streifzügen in unseren einheimischen Gewässern beobachten dürfen. Als beliebter Speisefisch (Fettfisch) wird er nicht nur von uns Tauchern, sondern Anglern und Fischern sehr geschätzt.

Auch bei diesem besonderen Fisch erreicht das Weibchen gegenüber dem Männchen die beinah doppelte Körpergröße. Die Damen können gut und gerne über einen Meter groß werden. Die dicke Haut varriert von dunkelbraun bis olivegrün und ist mit kleinen Rundschuppen besetzt. Wer einen Aal lebend in den Händen gehalten hat, wird mir zustimmen, wenn ich sage: „Ein schwimmender Muskel“.

Spitzkopf oder Breitkopf

Es gibt Aale mit einem spitzen und einem breiten Kopf. Spitzkopf- und Breitkopfaale sind aber keine unterschiedlichen Arten. Die Kopfform ist das Ergebnis der Lebensraumumgebung und dem Nahrungsangebot. Spitzkopfaale ernähren sich von Würmern, Schnecken und Kleingetier, während die Breitkopfaale Fische und Krebse jagen. Interessant, oder?

Eine weitere Besonderheit ist der Lebenszyklus der Aale. Wie wir alle wissen, vermehrt sich der Aal nicht in unseren Tauchrevieren, sondern im Atlantik. Während die Aufwachsphase im Süßwasser stattfindet, erfolgt die Fortpflanzung im Salzwasser, ein katadromer Wanderfisch. Im Gegendatz dazu ist der Lachs ein anadromer Wanderfisch.

Der Aal kommt in der Sargassosee als Aallarve zur Welt, die dem Aussehen nach auch Weidenblattlarve genannt wird. Drei Jahre benötigt die Larve um wieder an unsere Küsten zu gelangen. Dort angekommen verwandeln sie sich in Glasaale und „steigen“ die Flüsse hinauf zu ihren bevorzugten Binnengewässern. Daher nennt man sie dann auch Steigaale. Mit Erreichen der Geschlechtsreife wandern die Aale über die Flüsse zurück in die Sargassosee. Diese Wanderung unternimmt der Aal jedoch nur einmal, da er nach der Fortpflanzung stirbt. Ein spannender Vorgang. Warum hat die Natur das so eingerichtet? Dienen die ziehenden Aale als Futter innerhalb eines Nahrungskreislaufes?

Der Europäische Aal gilt als „vom Aussterben bedroht“, man mag es kaum glauben. Gewässerverschmutzung und -bebauung, sowie die unkontrollierte Entnahme von Glasaalen an den europäischen Küsten setzen dem Fisch mächtig zu. Ohne Besatz durch z.B. Fischer wäre er durchaus in unseren einheimischen Gewässern weitaus seltener. Der Besatz wird jedoch der Natur entnommen, da ein Nachzucht derzeit erfolglos ist.

Beobachtungen im natürlichen Lebensraum

Aale – nachtaktive Jäger. Schon mal gesehen?

Freue mich auf eure Kommentare, Anmerkungen, Tipps, Links und Bilder.

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Kontakt:

Mario Merkel, Tauchrevier Deutschland

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