Tauchrevier Deutschland im Interview mit "Der Taucherblog"

Tauchen im Lausitzer Seenland

Lausitzer Seenland – 20 neue Tauchreviere

Dort, wo Brandenburg und Sachsen liebevoll aufeinander treffen, befindet sich die Lausitz. Kein anderer Landstrich ist derartig geprägt durch den Abbau und die Verstromung von Braunkohle. Gefräßige Baggerriesen fressen sich durch die Landschaft und verdauen ganze Ortschaften. Viele traurige Einzelschicksale. Die Region ist jedoch in einem gewaltigen Umbruch. Mit der Rekultivierung und Flutung der alten Tagebaue entsteht eine einmalige Wasserlandschaft, das Lausitzer Seenland. Über 20 Seen sind am Entstehen. Ein ausgeklügeltes System von Wasserstraßen, Schleusen und Kanälen macht die Gewässer schiffbar und sichert ein zielgerichtetes Fluten.

Tauchen im Lausitzer Seenland

Neue Tauchreviere? Das wollten wir uns anschauen, denn Wasser heißt Tauchen. Fahrräder und Tauchzeug sind schnell ins Auto gepackt. Als Basis wählten wir uns ein verrücktes Hotelprojekt am Geierswalder See, einen Leuchtturm. Wir wurden von einer so wundervollen Landschaft bei allerbestem Sommerwetter willkommen geheißen. Die Region lädt geradezu ein, mit dem Rad entdeckt zu werden. Beste Asphaltwege schlängeln sich um jeden See. Ein Paradies für Biker und Inliner. Die meisten Seen sind für den Tourismus jedoch noch nicht freigegeben. Die Flutung wird weitestgehend in 2016 abgeschlossen sein.  Anders der Senftenberger See, Gräbendorfer See und Geierswalder See, diese Seen sind randvoll und der hat sich bereits hervorragend entwickelt.

Hotel am Geierswalder See

Der Senftenberger See, genauer gesagt der Südteil des Sees, ist das Zuhause zweier Tauchvereine, dem Tauchverein DINO e.V. und dem Tauchsportverein Senftenberg e.V. Im Norden des Sees grenzt die namensgebende Stadt Senftenberg mit dem neu errichteten Stadthafen. Der Süden, liebevoll Südsee genannt, ist weitestgehend unbebaut und wunderschön. Der Blick von dort auf die Stadt ist durch eine langgestreckte Insel versperrt.

Die Insel ist Naturschutzgebiet (NSG) und darf nicht betreten werden. Der Verein DINO war uns ein freundlicher Gastgeber. Das Vereinshaus und das angrenzende Gelände sind eine wahre Oase. Der Verein feiert in diesem Jahr sein 50jähriges Bestehen. Wer hätte das gedacht? Der Ursprung des Gewässers ist der Grund für einen hohen Eisenoxidgehalt. Fische sind hier kaum anzutreffen und auch die Pflanzenwelt ist spärlich.  Im Flachbereich sonnen sich Algen und durchziehen wasserfallartig die Steine der Uferbefestigung. Auffällig hier die Dominanz eines Schwimmkäfers. Er ist beinah überall anzutreffen. Entlang der ersten Bruchkante auf 7-8m trifft man auf allerlei künstliche Highlights. Zwei kleine Wracks runden den Tauchgang linkseitig ab.

Tauchen im Senftenberger See

Der Gräbendorfer See, ebenso ein rekultivierter Braunkohletagebausee, beherbergt das Tauch- und Freizeitcenter Lassow, wohl einzigartig und markant die schwimmende Tauchschule. Bei bestem Sonnenwetter sind wir hinabgestiegen zu den Unterwasser-Skulpturen und ausgetaucht entlang der Uferkante. Es war viel Jungfisch im Schutze des Schilfrohrs unterwegs.  Hecht und Barsch freut‘s. Freßmulden und abgekaute Pflanzentriebe verrieten die hiesigen Karpfen, die wie Schatten in sicherer Entfernung vorbeihuschten. Waldi’s Beachbar, ein schöner Platz zum After-Dive-Chillen.

Tauchen im Gräbendorfer See

Es bleibt der Region und den Menschen dort weiterhin ein glückliches Händchen zu wünschen. Das Lausitzer Seenland – ein Tauchrevier Deutschlands von heute und morgen. Wir kommen wieder.

Kennt Ihr das Lausitzer Seenland?

Freue mich auf eure Kommentare, Anmerkungen, Tipps, Links und Bilder.

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Kontakt:

Mario Merkel, Tauchrevier Deutschland

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