Tauchrevier Deutschland im Interview mit "Der Taucherblog"

2015 Schmaler Luzin

23.07.2015, Schmaler Luzin (Mecklenburg-Vorpommern)

Ob ich nicht Lust auf ´ne Runde Scootern im Schmalen Luzin hätte, erreichte mich eine Anfrage von Henning. Da musste ich nicht lange überlegen. Ich bin dabei und freue mich. Freue mich auf den Tauchgang, aber auch auf das Wiedersehen mit Henning, einem mittlerweile sehr guten Freund. Henning durfte ich letztes Jahr im Sommer bei meiner GUE Ausbildung kennenlernen. Wer Lust auf derart taucherische Weiterentwicklung hat, ist bei ihm goldrichtig. Mehr erfahrt Ihr hier: www.henning-may.de

Letzten November folgte ich seiner Einladung in das Ozeaneum Stralsund, wo er als Taucheinsatzleiter tätig ist. Spannend war’s. Heute nun ein weiterer gemeinsamer Tauchgang in Mecklenburg-Vorpommern.

Die smaragdgrüne Perle der Feldberger Seenlandschaft strahlt leuchtend in der sommerlichen Sonne. Vom Parkplatz an der Luziner Fähre blickt man durch das Laub der dichten Buchen und Erlen auf den klaren See im Tal.

105 Stufen zum Taucherglück

Und ja, da waren sie wieder, die berüchtigten 105 Stufen hinab zum See. Wer wollte eigentlich Scootern? Am Ende des Tages werde ich diese Treppen gefühlt 20x Hinauf- und Hinabgestiegen sein.

Meine Tauchgänge an dieser Einstiegsstelle des Schmalen Luzins führten mich bisher immer links oder rechts der Uferkante entlang. Mit unseren Scootern planen wir überzusetzen und etwas Strecke zu machen. Damit wird sich die Frage der Maximaltiefe in diesem Bereich beantworten. Wir rödeln uns also an und machen uns auf den Weg zum See. Das Wasser trägt die Last, immer wieder ein erhabender Moment. Mit 20 Grad ist das Oberflächenwasser gut warm. Es wird sich jedoch zeigen, dass der Trocki und ein ordentlicher Unterzieher keine schlechte Wahl sind.

Wir machen uns auf den Weg zum anderen Ufer. Bei ca. 7m die Sprungschicht. Es wird angenehm kühl. Etwa 15m beträgt die Maximaltiefe unterhalb der Fährlinie. Ruckzuck erreichen wir mit den fahrbaren Untersätzen das gegenüberliegende Ufer. Das Ufer zur Linken geht’s weiter. Wir betreiben Baum-Hopping. An jedem im Wasser liegenden Baum stoppen wir und pressen die Augen fest an die Maske. Hechte stehen im dichten Geäst und warten auf ihre Chance. Fadenalgen verleihen den alten Bäumen grüne Bärte. Jungfisch im Schutz der knorrigen Äste.

Die Koralle des Nordens

Und das sind sie, die „Korallen des Nordens“. Leuchtend grün im Sonnenlicht recken sich die Äste der Geweihsüßwasserschwämme uns entgegen. Nirgends sonst habe ich diese einheimischen Süßwasserschwämme derart prächtig und vielfältig bisher beobachten können. Ich bin immer wieder begeistert. Einfach toll. Und weiter geht’s. Die Sicht ist nicht hervorragend, man muss mit den Mopeds vorsichtig sein, sonst landet man im Baum. Dank unserer Fortbewegungsmittel können wir viele dieser Lebensräume bei unserem Tauchgang beobachten. Und wir haben jede Menge Spaß dabei. Ich erfahre nebenbei auch die UW-Bezeichnung für Armleuchteralge.

Nun sind wir neugierig, wie weit wir bisher gekommen sind und steigen auf. Ein guter Punkt, um den See erneut zu queren und den Rückweg anzutreten. Da wir wissen wollen wie tief der See hier ist, entscheiden wir uns dem Bodenprofil zu folgen. Es wird mit 7 Grad schnell wieder frisch. Diesmal erreichen wir knapp 24m Maximaltiefe. Der Boden sieht interessant aus. Weiße Flecken bakteriellen Ursprungs und kleine senkrecht stehende Verästelungen. Was das wohl ist. Ich signalisiere, dass ich gern ein Foto machen möchte. Wir stoppen. Ich werd‘ älter, kann nicht mehr richtig sehen. Die Bilder werden alle unscharf. Bis ich merke, dass meiner Kamera der Temperaturwechsel von gut 20 auf 7 Grad nicht bekommen ist. Die wassergeschwängerte Luft hat sich mal eben am Objektivfenster niedergeschlagen. Und weiter geht’s.

Wir kommen noch an viele schöne, bewachsene Bäume vorbei. Auch hier lauern die Jäger. Das Scootern zwischen den großen Ästen macht Laune. Das Ankerseil der Fährenboje zeigt uns an, dass wir wieder am Einstieg angekommen sind.

Ein wunderschöner Tauchtag im Tauchrevier Deutschland, ein tolles Wiedersehen mit Henning und seiner kleinen Familie, sowie ein Kennenlernen von Alex.

Der Schmale Luzin unter Wasser

Kennt Ihr die 105 Stufen zum Einstieg Luzin-Fähre?

Freue mich auf eure Kommentare, Anmerkungen, Tipps, Links und Bilder.

Ein Kommentar zu “2015 Schmaler Luzin

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Mario Merkel, Tauchrevier Deutschland

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